Beschreibung
'Wie kaum einer in der deutschsprachigen Gegenwartsdichtung perfektioniert dieser Lyriker die Kunst, prägnante thematische Durchführung, kontrapunktische Störfiguren und fintenreiche Materialvariation in herangeatmete Ligaturen einzubinden.' Peter Geist Der vorliegende Lyrikband von Thomas Kunst ist kunstvoll, das steht außer Frage. Er ist aber auch in einer geglückten Mischung geheimnisvoll und erzählend. Die schöne Sprache will sich hier nicht selbst genügen, sondern beschreibt immer wieder elementare Erlebnisse wie früheste Kinheitserinnerungen, die Trennung von einem geliebten Menschen oder zeigt in Metaphern, wie sich der Mensch vom Tier unterscheidet und doch mit ihm verwandt ist. Zugegeben, es könnten sich hierbei auch um Ausschnitte aus einem Roman oder Film handeln, so treffend sind diese in Szene gesetzt. Die oft eingesetzte Ansprache des lyrischen Ichs an sein Du vermag es, dass dem Leser viele Sätze vertraut vorkommen. Thomas Kunsts Gedichte sind eine Bereicherung und arbeiten mit verschiedenen kulturellen Anleihen und Bewusstseinsebenen. Filmbilder, Erinnerungen, Träume, Déjà-vus, Verliebtheitszustände, werden in wunderbarer Weise aktiviert.
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Autorenportrait
Thomas Kunst wurde 1965 in Stralsund geboren und ging 1987 nach Leipzig, um Pädagogik zu studieren. Er ist seit 1987 Bibliotheksmitarbeiter der Deutschen Bücherei, Leipzig. 1996 erhielt er den Dresdner-Lyrikpreis und war 2003 Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Veröffentlichungen u. a.: »Besorg noch für das Segel die Chaussee« (1991), »Was wäre ich am Fenster ohne Wale« (2005), »Sonntage ohne Unterschrift« (2005).