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Eine Woche im Gestern

Erschienen am 15.02.2018
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868277111
Sprache: Deutsch
Umfang: 271 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 20.4 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ryan McKinley wäre gerne wieder so glücklich wie gestern. Nach wie vor trauert er seiner großen Liebe Abby hinterher und wünscht sich, dass es nie zur Scheidung gekommen wäre. Als er aus heiterem Himmel einen Anruf seiner Ex-Schwiegereltern bekommt, die ihn überreden wollen, ihren 35. Hochzeitstag mitzufeiern, sieht Ryan seine große Chance gekommen, Abby zurückzugewinnen. Anscheinend hat Abby ihren Eltern nie erzählt, dass sie geschieden sind ...

Autorenportrait

Denise Hunter hat bereits über 20 Romane geschrieben, die in den USA mit etlichen Preisen ausgezeichnet wurden. Neben dem Schreiben genießt sie es, mit ihrer Familie zu reisen und Schlagzeug zu spielen. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt sie in Indiana.

Leseprobe

Kapitel 1 Seit fünf Monaten lag der antike Ring einsam auf der Arbeitsfläche von Ryan McKinleys Küchenzeile. Es war eine ganz gewöhnliche Geschichte, etwas war verloren gegangen und war wieder aufgetaucht. Aber ein Happy End würde es nicht geben. Jedenfalls nicht für ihn. Er ging aus der Küche, mehr um dem Ring zu entfliehen als aus irgendeinem anderen Grund, und blieb vor der Standuhr stehen, an der er auf dem Weg zur Treppe vorbeikam. Er schob den Schlüssel in die vorgesehene Öffnung und drehte ihn, damit das Gewicht nach oben wanderte, während er wieder einmal an Abby dachte. Die Uhr aufzuziehen, war immer ihre Aufgabe gewesen. Es war für sie beinahe ein Zwang gewesen, das alte Ding am Laufen zu halten. Bei ihm war das anders. Die Zeiger der Uhr standen jetzt schon fast eine Woche still, genau auf zwölf nach sieben. Er stieß das Pendel an und schloss die antike Tür, während das vertraute Ticken das große, leere Haus füllte. Er musste an die frische Luft, am besten joggen, und mit dem gleichmäßigen Geräusch seiner Füße auf dem Gehweg die Gedanken an sie aus dem Kopf bekommen. In letzter Zeit musste er einfach immerzu an sie denken. Die Uhr, der Ring. das Haus. Er hatte sich schon tausendmal einen Dummkopf geschimpft. Das Traumhaus seiner Ex-Frau zu kaufen, war ein Fehler gewesen, genau wie PJ es vorhergesagt hatte. Als es an der Tür klopfte, seufzte er erleichtert angesichts der Ablenkung. PJs breites Lächeln begrüßte ihn, als er die Tür aufmachte. Wenn man von der kleinen Schwester sprach. "Passt es gerade?" Sein Blick fiel auf die Tupperdose in ihrer Hand. "Essen passt immer." PJ rauschte an ihm vorbei in die Küche. "Tut mir leid, aber es ist nicht Fleisch mit Kartoffeln. Cole mag keine Crêpes, also bist du mein Versuchskaninchen." "Das ist hart, aber irgendjemand muss sich ja dafür hergeben." In der Küche nahm PJ den Deckel ab und ein süßer Schokoladenduft stieg ihm in die Nase. Da er sich zum Abendessen lediglich ein Fertiggericht aufgewärmt hatte, knurrte sein Magen erwartungsvoll. PJ hatte das Wishing Steakhaus in Chapel Springs eröffnet, als sie gerade erst ihre Ausbildung zur Köchin absolviert hatte. Mit dem Restaurant hatte sie ein eigenes Haus und den Mann ihrer Träume bekommen. Seine kleine Schwester hatte schon immer auf der Sonnenseite des Lebens gestanden. Er holte zwei Gabeln aus der Spülmaschine und gab eine davon PJ. Skeptisch musterte sie die Gabel. "Sauber?" Er warf ihr einen bösen Blick zu und stürzte sich auf die Süßspeise. Der warme Nachtisch zerging ihm förmlich auf der Zunge. "Mmh. Nicht schlecht." PJ probierte einen winzigen Bissen. "Genau die richtige Haselnussnote, finde ich. Vielleicht ein bisschen mehr Vanille?" "Von mir gibt es 9,5 Punkte. Die Einzelheiten musst du selbst rausfinden." Während sie die Crêpes aßen, brachte PJ ihn auf den neuesten Stand, was die Familie betraf. Aus ihrer Sicht war da hauptsächlich das Liebesleben ihrer Geschwister interessant. In den letzten Jahren hatte Amor beim McKinley-Clan ordentlich zugeschlagen. Erst Madison, dann Jade und jetzt PJ. Zwei von ihnen waren inzwischen verheiratet und bei PJ würde es auch nicht mehr lange dauern, vermutete er. Und er, der Älteste, war immer noch solo. Oder besser gesagt, wieder solo. Als sie genug gegessen hatten, legten sie die Gabeln in die Spüle. "Ich muss los, damit ich in Hanover bin, bevor die Geschäfte schließen." PJ schnappte sich ihre Handtasche, während Ryan den Deckel auf die Pfannkuchenreste legte. "Ooooh, hübsch." Sie streckte den Arm aus und wackelte mit den Fingern. PJ hatte sich Abbys Ring über den Finger gestreift. "Für wen ist diese Schönheit denn?", fragte sie. "Verschweigst du mir was?" Ryan schloss den Tupperdeckel mit einem lauten Geräusch. "Zieh ihn ab." "Ist ja schon gut." Sie zog an dem Ring und rümpfte die Nase, weil er nicht über den Knöchel gehen wollte, obwohl sie daran drehte und zerrte. "Das ist nicht dein Ernst, oder?", knurrte er. "Keine Sorge, ich krieg ihn schon

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