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Mit Hindus über Jesus reden

Evangelisation im interreligiösen Raum 3

Erschienen am 27.07.2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868276190
Sprache: Deutsch
Umfang: 112 S.
Format (T/L/B): 1 x 20.6 x 13.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Hinduismus erscheint uns als exotisch-fremde Weltanschauung, doch seine Ideen haben sich auch in unserer Kultur schon weit verbreitet. In unzähligen Formen zeigt diese Religion sich in unserer Gesellschaft. Hinduistische Einflüsse findet man z.B. in transzendentaler Meditation, in Yoga-Schulen oder in der Lehre der Anthroposophie. Johannes Reimer gibt einen kurzen historischen Überblick über die Entstehung des Hinduismus, benennt verschiedene Richtungen und Ausprägungen und zeigt anhand praktischer Beispiele, wie das Gespräch mit einem Hindu über den christlichen Glauben gelingen kann.

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Hersteller:
Francke-Buch GmbH
Stefan Jäger
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Am Schwanhof 19
DE 35037 Marburg

Autorenportrait

Johannes Reimer ist Professor an der Universität von Südafrika, Gemeindegründer und Autor verschiedener Bücher zum Thema Gesellschaftstransformation.

Leseprobe

Kapitel 1: Warum sollte ich den Hinduismus kennen? 1.1. Eine Religion, so weit wie ein Ozean Was Hindus glauben, nennen wir Hinduismus. Der Name stammt, so die eine These, aus dem 13. Jahrhundert und wurde eingeführt von den nach Indien drängenden Muslimen, die damit ihre eigene Religion, den Islam, von der Religion der einheimischen Bevölkerung unterscheiden wollten. "Hindu" stammt nach dieser Theorie vom persischen Wort Hindoo und steht für In der, womit Anhänger einer bestimmten Religion bezeichnet wurden. Da die Muslime damit praktisch jede nicht-islamische Glaubensüberzeugung identifizierten, kann der Begriff auch zu Missverständnissen führen. Andere Kenner des Hinduismus führen den Begriff "Hindu" auf das altindische Wort Sindhu zurück, womit sowohl der Fluss Indus als auch die Landschaft und die Menschen am unteren Lauf des Indus gemeint waren. Die Inder selbst nennen ihren Glauben Sanatana Dharma, was so viel wie "ewiges Gesetz" oder auch "ewige Lehre" heißt. Wie wenig es sich dabei um religiöse Gesetze handelt, wird die Darstellung dieser überaus komplexen Religion zeigen. Wie ein bunter Teppich fügen sich im Hinduismus recht unterschiedliche Glaubensvorstellungen aneinander und zusammen. Was der eine Hindu glaubt, muss der andere noch lange nicht glauben. Was dem einen heilig ist, ist dem anderen unter Umständen völlig gleichgültig. Während die einen jeden Fleischgenuss aus Gründen der Achtung vor dem Leben verbieten, sehen die anderen darin nichts Verkehrtes und opfern und verspeisen Tiere. Nicht selten unterscheiden sich die Glaubensvorstellungen eines Dorfes wesentlich von denen ihrer unmittelbaren Nachbarn. "Im Denken des Hinduismus ist Platz für alles, nicht nur für die gut formulierten Philosophien. Sogar die einfachsten und gröbsten Formen des Gottesdienstes sind akzeptiert, weil manche Menschen eben hier beginnen. Hinduismus lehnt niemals irgendetwas oder irgendjemand ab. Es ist ein großer Ozean. Es könnte Sindhuism genannt werden. ,Sindhu' meint in einigen indischen Sprachen ,Ozean'. Es sagt niemals: ,Nur Ganges oder Godavari kann eintreten, Missouri oder Mississippi müssen draußen bleiben.' Nein, sie fließen alle hinein. [.] Sogar Atheismus ist akzeptiert. Ein Hindu weiß, dass in dem Moment, wo du sagst: ,Ich glaube nicht an Gott!' du die Existenz eines Gottes bereits anzunehmen scheinst. Gäbe es keinen Gott, wozu würdest du dann nicht glauben wollen?. Ein wahrer Hindu wird keinerlei Probleme haben, andere Glaubensvorstellungen anzunehmen. Er wird niemals sagen: ,Oh, ich bin ausschließlich Hindu. Ich bin kein Katholik. Ich bin kein Buddhist. Ich bin kein Muslim.' Sie sind alle auf der Verehrung, der Bhakti Yoga aufgebaut. Der Ozean wird niemals irgendein Wasser ablehnen; es umarmt alles." Eine so weite Definition, eine solche Vielfalt an Glaubensvorstellungen und -praktiken scheint nur schwer unter ein gemeinsames religiöses Dach zu passen. Nicht zuletzt deshalb hat man immer wieder behauptet, dass der Hinduismus weniger ein Glaubensbekenntnis als vielmehr eine Kultur darstelle, die sich in unterschiedlichen religiösen Vorstellungen wiederfinde. Andere schlugen vor, den Glauben der großen Mehrheit der Hindus eher als Animismus zu bezeichnen. Doch diese Sicht wird dem Phänomen "Hinduismus" ebensowenig gerecht wie der Versuch, ein einheitliches religiöses Gebilde aus dem bunten Religionsmix am Ganges zu zaubern. Es wäre vermessen zu glauben, im Rahmen einer so kurzen Einführung wie dieser den Hinduismus als Phänomen im Detail beschreiben zu können. Eine Religion, die weder über einen Gründer, ein einheitliches heiliges Buch, eine klar strukturierte Lehre und eine deutlich erkennbare Führung verfügt, lässt sich in kein einfaches Schema pressen. Und wer es trotzdem versucht, tut ihr Unrecht. Was ich anbiete, ist ein Überblick auf der einen und impulsartige Einblicke auf der anderen Seite. Die so entstandene Kurzinformation soll helfen, ins Gespräch zu kommen; soll die Richtung andeuten,