Beschreibung
Shiva, 'der Gütige', ist nicht nur einer der vielen Götter. Er ist der Gott der Götter, der Urgrund allen Seins, die letzte und einzige Wirklichkeit. Die Welt und all ihre Geschöpfe entspringen seiner ekstatischen Meditation. Die unendliche, sich immer wandelnde Vielfalt der Schöpfung ist seine Shakti, seine weibliche Schöpferkraft. Wie ein Kind, das sich in seinem Spiel verliert, verliert sich Shiva in seiner Lila, seiner tanzenden Shakti. So kommt es, dass viele Geschöpfe - insbesondere jene, die in menschlicher Gestalt auf Erden leben - ihr wahres Shiva-Wesen vergessen. Ihr Spiel wird todernst. Gefangen sind sie in Illusion und Wahn (Maya). Doch dann kommt Shiva, ihr eigentliches Selbst, daher und befreit sie von dem Wahn und lässt sie wieder in die universelle Wonne eintauchen. Von diesem Shiva, wie er in der Vision indischer Weiser und Seher gesehen und verehrt wurde, wollen wir hier erzählen. Auch von dem Kraut, das er vor allem liebt, von Ganesh, dem mächtigen Elefanten, und von Nandi, dem weißen Stier, von Shivas weiblicher Gestalt als Parvati, der Mutter des Universums, vom Berg Kailash, von Ego-Dämonen, die uns in leidvollem Wahn verfangen, und vielen anderen Wunderwesen.
Autorenportrait
Als Feldforscher und »Visiting Scholar« ging der Ethnologe Dr. Wolf-Dieter Storl im Jahr 1982 nach Indien zur Benares Hindu University (BHU). Zwei Jahre lang lebten der Autor und seine Frau in Indien, vor allem in Varanasi - die ersten neun Monate bei der Rajastan Mataji, dann begaben sie sich auf Pilgerfahrt zu den heiligen Orten zwischen Kanyakumari im Süden und den Bergen des Himalaya im Norden. Der promovierte Kulturanthropologe ist in Sachsen geboren und in den USA aufgewachsen; seit 1988 lebt er als freier Schriftsteller im Allgäu. www.storl.de
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