Beschreibung
Soziale Arbeit gilt als ressourcenorientierte Profession. Im Studium wird den Studierenden dies als grundlegende Haltung vermittelt. Ausgehend davon hat jeder Mensch Ressourcen, die er aktivieren kann und die zur Problembewältigung beitragen können. Die Zuschreibung eigener Ressourcen an die Klienten und Klientinnen der Sozialen Arbeit richtet sich auf Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen mit dem Ziel einer Verbesserung ihrer Lebensqualität (vgl. Willutzki 2013, S. 61-62). Eine ressourcenorientierte Haltung inkludiert Offenheit und Empfänglichkeit für alle möglichen Kraftquellen. Im Laufe meines Studiums wurde diese Haltung gelehrt und gelernt und mit verschiedenen Ansätzen gespeist. Die Dimension der Spiritualität als Ressource spielte dabei nahezu keine Rolle. Lediglich in einem Seminar beschäftigten wir uns mit dem Thema Spiritualität. Die Frage "Was ist Spiritualität?" wirkte bei mir lange nach und wurde zur Motivation für diese Arbeit. Die Arbeit ist somit ein Annäherungsversuch an den Begriff der Spiritualität und ihrer Wirkmächtigkeit, die anhand einer Forschung mit Trauerbegleitern geprüft wird. Es wäre naiv zu erwarten, dass Spiritualität als Ressource ein Alleinstellungsmerkmal hätte. Auf Grundlage des Kapitalbegriffs nach Pierre Bourdieu werden weitere essentielle Ressourcen beschrieben, die sich gegenseitig bedingen und beeinflussen. Gerade für die Soziale Arbeit, die den Menschen in all seinen Facetten und mit all seinen Ressourcen sieht, ist es bedeutsam, sich auch mit der Ressource der Spiritualität zu beschäftigen.
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