Beschreibung
- Wirksame Hilfe bei psychosomatischen Beschwerden - Unsere ganze Lebensgeschichte ist in unserem Körper gespeichert - die glücklichsten Momente, aber auch negative Erlebnisse und schwere Belastungen. Durch lang andauernden Stress und traumatische Erfahrungen können die Selbstregulationskräfte mehr oder weniger stark eingeschränkt sein, denn all unsere Körpererinnerungen können jederzeit wachgerufen werden. Das kann zu Schlafstörungen, Angstzuständen und Panikattacken, chronischer Erschöpfung, Migräne, Konzentrationsschwierigkeiten, der Unfähigkeit zu entspannen und vielen weiteren Beschwerden und Problemen führen. Dieses Buch stellt Ihnen eine Therapieform vor, bei der Ihr Körper selbst Ihnen den Weg weist: Somatic Experiencing (SE) - "Den Körper erleben" - nach Dr. Peter Levine. Mit anschaulichen Beispielen aus der eigenen Praxis wird gezeigt, wie diese Methode hilft, die Folgen von Stress, Schock- und Traumaerlebnissen aufzulösen und mit den Belastungen des Alltags besser umzugehen. Wichtige Grundlage ist dabei das gezielte und achtsame Spüren in den Körper. So kann sich die innere Spannung nach und nach lösen und wieder einem Gefühl von Kraft und Lebendigkeit Platz machen. Vielen psychosomatischen Beschwerden wird dadurch der Nährboden entzogen. Die Lebensqualität steigt, und Sie können sich wieder auf das konzentrieren, was Ihnen wirklich wichtig ist in Ihrem Leben.
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Mankau Verlag GmbH
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Autorenportrait
Dr. phil. Isa Grüber ist Heilpraktikerin und Coach mit eigenen Praxen in Bonn und Bad Honnef. Sie ist darauf spezialisiert, seelische Spannungen im Körper aufzuspüren und aufzulösen. Sie studierte Sinologie und lebte fünf Jahre in China. Diese Erfahrung prägte ihre ganzheitliche Sicht auf Körper, Seele und Geist. Fasziniert von der Weisheit des Körpers, führte ihr Weg zunächst zur Kinesiologie mit dem Muskeltest als einem möglichen Zugang zum Körperwissen. Mit Somatic Experiencing® (SE) nach Dr. Peter Levine, einem ganzheitlichen Ansatz zur Trauma- und Stressauflösung, begleitet sie Klienten dabei, durch gezieltes und achtsames Spüren bislang im Körper blockierte Stressenergie zu befreien und als neue Lebenskraft zu erfahren.
Leseprobe
((Auszug aus dem Kapitel "Anspannung entladen")) Eine neue Definition von Trauma Es wurde bereits erwähnt, dass die Schwere eines Traumas nicht unbedingt direkt mit der Schwere des auslösenden Ereignisses zusammenhängt. So gibt es durchaus Menschen, die ein Ereignis relativ unbeschadet überstehen, durch das die meisten von uns mit großer Sicherheit traumatisiert würden. Es muss also eine andere Dimension geben, die unabhängig von der Schwere des Ereignisses entscheidet, ob wir traumatisiert werden oder nicht. Im Mittelpunkt steht offenbar nicht das Ereignis an sich, sondern der Mensch, der es erlebt - und wie er es erlebt. Das SomaticExperiencingModell Der Biophysiker und Psychologe Peter Levine, der sich seit vielen Jahrzehnten auf Stress- und Traumaforschung spezialisiert hat, entwickelte auf der Basis der Naturbeobachtung das Somatic-Experiencing-Modell. Im Jahr 2010 wurde er von der Amerikanischen Vereinigung für Körperpsychotherapie für sein Lebenswerk mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet. Peter Levines bahnbrechende Entdeckung war: Ein Trauma spielt sich in erster Linie im Körper ab - und kann daher auch mithilfe des Körpers geheilt werden. Deswegen arbeiten wir mit dem Nervensystem des ganzen Körpers, nicht nur mit dem Gehirn. Peter Levine stellte sich die Frage, warum Tiere in freier Wildbahn nur selten traumatisiert werden, obwohl sie ständig lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt sind. Werden wilde Tiere von einem anderen hungrigen Tier bedroht, reagieren sie sofort mit allen Überlebensmechanismen, die ihnen zur Verfügung stehen: Kampf, wenn sie dem Angreifer kräftemäßig gewachsen sind, Flucht, wenn zu kämpfen nicht möglich oder nicht aussichtsreich ist, und als letzte Reaktionsform Erstarrung und Kollabieren. Überleben Tiere einen Angriff, dann schütteln sie, sobald sie vor ihrem Verfolger in Sicherheit sind, die ganze im Körper aufgebaute Anspannung von sich ab und leben danach normal weiter. Körperliche Notfallmechanismen: Kampf, Flucht und Erstarrung Uns Menschen wurden dieselben biologischen Mechanismen mitgegeben: Kampf, Flucht und Erstarrung, auch wenn es heutzutage meist nicht immer gleich ums Überleben geht. Nehmen wir ein Beispiel: Wenn wir angegriffen werden, bekommen wir Angst. Unser Körper registriert Gefahr und reagiert in Sekundenbruchteilen mit der Ausschüttung von Stresshormonen, um uns auf Kampf oder Flucht vorzubereiten. Ebenso blitzschnell schätzen wir ein, ob wir eine Chance im Kampf hätten. Ist unser Angreifer stärker als wir, suchen wir automatisch nach einer Möglichkeit, wegzulaufen und uns in Sicherheit zu bringen. Erst wenn auch das nicht machbar ist, schaltet der Körper um in den dritten Notfallmechanismus, die Erstarrung. Auch diese Reaktion haben wir mit Tieren gemeinsam. Sie verspüren in der Erstarrung weder Angst noch Schmerz. Dieser Zustand bedeutet gleichzeitig höchsten Stress und absolutes Stillhalten - als wären Gaspedal und Bremspedal zur gleichen Zeit voll durchgetreten. Totale Aktivierung geht einher mit vollkommener Passivität und Gefühllosigkeit. Wird diese extreme Spannung nicht anschließend entladen, kommt es zur Traumatisierung. (.)