Beschreibung
Der lange Weg zur Berliner Mauer begann 1945. Stalin beauftragte die KPD in der Sowjetischen Besatzungszone, die Macht zu übernehmen, die drei Westmächte sicherten ihren Einflussbereich. 1949 entstanden zwei deutsche Staaten, wobei Berlin in vier Sektoren geteilt blieb und West-Berlin fortan wie ein erratischer Block und ein Schaufenster des Westens mitten in der DDR lag. Nach dem gescheiterten sowjetischen Versuch, die Alliierten durch eine Blockade 1948/49 aus West-Berlin zu vertreiben, folgte 1958 bis 1960 die zweite Berlin-Krise, bei der Moskau ultimativ den Abzug der Westmächte und die Schaffung einer 'Freien Stadt Berlin' verlangte. Die Entscheidung zur Grenzschließung fiel durch Nikita Chruschtschow. Ursache waren die steigenden Flüchtlingszahlen aus der DDR. Für die Rekonstruktion der internationalen Vorgeschichte des Mauerbaus und der genauen Abstimmung zwischen Chruschtschow und SED-Chef Walter Ulbricht konnte der Autor erstmals die Gesprächsprotokolle zwischen den beiden Partei- und Staatschefs nutzen, die bislang der Forschung nicht zugänglich waren.
Autorenportrait
Jahrgang 1941; aufgewachsen bei Kassel; Dr. rer. pol.; 1981 Habilitation an der Freien Universität Berlin im Fach Soziologie; Privatdozent; 1985-2006 Professor für Soziologie an der Fachhochschule für Wirtschaft, Berlin; 1992-98 Mitglied der beiden Enquete-Kommissionen des Deutschen Bundestages zur Geschichte der SED-Diktatur; 1992-2006 einer der wissenschaftlichen Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur politischen Zeitgeschichte.