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Das Erdbeben von Lissabon und der Katastrophendiskurs im 18. Jahrhundert

Das achtzehnte Jahrhundert. Supplementa 15

Erschienen am 08.08.2014, 1. Auflage 2014
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783835316119
Sprache: Deutsch
Umfang: 608 S.
Format (T/L/B): 4.5 x 22.7 x 15 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Vor mehr als 250 Jahren wurde aus einem Naturereignis - dem Erdbeben von Lissabon - ein Medienereignis, mit dem sich auch Künstler, Politiker und Wissenschaftler damals wie heute auseinandersetzen. Das Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755 markiert im kulturellen Gedächtnis Europas eine Zäsur. Aus Anlass des 250. Jahrestages dieses Ereignisses haben Geologen und Theologen, Philosophen, Wissenschaftshistoriker, Kunst- und Medienhistoriker, Literaturwissenschaftler und Versicherungshistoriker aus Europa und den USA danach gefragt, wie aus dem Ereignis die Katastrophe von europäischem Ausmaß wurde. Die vor allem an Voltaires 'Poème sur le désastre de Lisbonne' und Rousseaus Erwiderung geknüpfte Sichtweise, dass mit Lissabon der Optimismus der Aufklärung erschüttert worden sei, wird überprüft. Der Band zeigt, wie aus Naturereignissen Medienereignisse werden, wie unterschiedlich und vielfach widersprüchlich Katastrophen wahrgenommen, bewertet und kommuniziert werden und wie sich im 18. Jahrhundert eine spezifisch moderne Katastrophensemantik und ein spezifisch modernes Risikobewusstsein herausbilden. Erst dadurch wird das Erdbeben von Lissabon zu einem ikonischen Moment für die kulturelle Selbstverständigung Europas bis heute.

Autorenportrait

Gerhard Lauer, geb. 1962, ist Professor für Deutsche Philologie an der Universität Göttingen und Mitherausgeber des »Journal of Literary Theory«.