Beschreibung
Horst Bienek hat wie kaum ein Autor vor ihm die Abgründe des 20. Jahrhunderts zum Thema seines Werkes gemacht. In den sechzig Jahren seines Lebens hat der Schriftsteller Horst Bienek den Zweiten Weltkrieg, die Diktatur des Nationalsozialismus, die Vertreibung aus Oberschlesien, stalinistisches Arbeitslager und den Kalten Krieg erlebt. Diese prägenden Erfahrungen lieferten den Stoff für seine künstlerische Arbeit: 'Ich habe mir meine Themen nicht ausgewählt, sie sind mir aufgezwungen worden. Zumeist durch die Biografie - was ich übrigens als den einzigen und gerechtesten Zwang anerkenne'. Die Beiträge von internationalen Bienek-Forschern und Zeitzeugen beleuchten Leben und Werk eines Autors, der auf überraschende Weise aktuell ist. Inhalt: Wolfgang Frühwald: Eine 'Brücke aus Papier'. Zeiterfahrung und Sprachvertrauen im Werk von Horst Bienek Reinhold Görling: Das Denken der Zelle. Über Horst Bieneks Filmprojekt HansJoachim Hahn: Wahrheit, Wirklichkeit und Geschichte Aspekte von Horst Bieneks 'poetischem Realismus' Jürgen Joachimsthaler: Das Atmen der Sätze in der Enge des Wort-Raums. Zu Horst Bieneks Schreibweise Dirk Kemper: Bienek und Dostoevskij Michael Krüger: Horst Bieneks Lektor und Verleger im Gespräch mit Stephan Lohr Adam Krzeminski: Horst Bieneks Osten Reinhard Laube: Das 20. Jahrhundert im Spiegel des Nachlasses von Horst Bienek: Das Horst-Bienek-Archiv Sebastian Mrozek: Horst Bienek im kulturellen Gedächtnis seiner Heimatstadt Gleiwitz/Gliwice Verena Nolte: Luftkrieg, Schuld und Literatur - Horst Bienek und W.G. Sebald, ein missing link? Andreas Petersen: 'Meine Damen und Herren. Ich breche hier ab.' Zu Horst Bieneks ungeschriebenem Workuta-Roman Daniel Pietrek: Horst Bieneks Verhaftung. Aktenüberlieferung, Bekenntnis und Selbstdarstellung Karol Sauerland: Meine Begegnung mit Horst Bienek Tilman Urbach: Leben zwischen den Zeilen - Horst Bieneks Tagebücher
Autorenportrait
Horst Bienek (1930-1990) war Schriftsteller, Künstler und Filmemacher. In den 1960er-Jahren arbeitete er u. a. beim Hessischen Rundfunk und als Lektor bei dtv ehe er ab 1968 als freier Schriftsteller in München lebte. Bis 1990 leitete er die Literaturabteilung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Neben zahlreichen anderen Preisen erhielt er den Wilhelm-Raabe-Preis und den Jean-Paul-Preis. Die Herausgeber Reinhard Laube ist wissenschaftlicher Bibliothekar und Leiter der Abteilung Handschriften und Alte Drucke sowie des Horst-Bienek-Archivs der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Hannover. Verena Nolte ist Autorin und freie Kuratorin von internationalen Literatur- und Kunstprojekten in München. Im Jahr 2011 kuratierte sie die Literaturausstellung zu Horst Bienek 'Ich habe die Zeit gesehen'.
Inhalt
us dem Inhalt: Wolfgang Frühwald: Eine »Brücke aus Papier«. Zeiterfahrung und Sprachvertrauen im Werk von Horst Bienek Reinhold Görling: Das Denken der Zelle. Über Horst Bieneks Filmprojekt HansJoachim Hahn: Wahrheit, Wirklichkeit und Geschichte Aspekte von Horst Bieneks »poetischem Realismus« Jürgen Joachimsthaler: Das Atmen der Sätze in der Enge des Wort-Raums. Zu Horst Bieneks Schreibweise Dirk Kemper: Horst Bienek und Dostoevskij Michael Krüger: Der Lektor und Verleger Horst Bieneks im Gespräch mit Stephan Lohr Adam Krzeminski: Horst Bieneks Osten Andreas Petersen: Zu Horst Bieneks ungeschriebenem Workuta-Roman Karol Sauerland: Meine Begegnung mit Horst Bienek