Beschreibung
Wie weit hinter uns liegende Ereignisse und Entscheidungen längst vergangener Personen unsere Entscheidungen gerade dort bestimmen, wo wir meinen, ganz privat zu handeln. Diese vier Texte von Alexander Kluge handeln von Gefühlen, nicht den großen, vaterländischen Gefühlen, sondern unseren persönlichen, unmittelbaren, die sich dann in der Zukunft als politisch erweisen. Oder auch nicht. Dazwischen liegen von Kluge meisterhaft erzählte Geschichten aus Deutschland, von Schriftstellern und ihren Figuren. Von Kohlhaas, dessen Energie nach außen, von Lenz, dessen Energie nach innen geht. Vom deutschen Traum, mit 1989 beginne ein 'augustäisches Zeitalter der Abrüstung'. Von der 'Radikalisierung aller Zeitverhältnisse'. Ein Buch voller Geschichten, aus denen sich am Ende Geschichte zusammensetzt. Und ein Einblick in den Kern des Werks von Kluge - von der ersten Beschreibung von Fontanes emotionaler Zeitverschiebung, die später in das Hauptwerk 'Chronik der Gefühle' eingeht, bis zur förmlichen Nachbearbeitung dieser Chronik im Text über Büchner.
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Autorenportrait
Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, studierte Rechtswissenschaften, Geschichte und Kirchenmusik in Marburg; Promotion zum Dr. jur. Lehrte in der Abteilung für Filmgestaltung der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Zahlreiche Filme. Lebt als Schriftsteller und Regisseur in München. Unter seinen zahlreichen Publikationen finden sich 'Lebensläufe' (1962), 'Geschichte und Eigensinn' (mit Oskar Negt, 1981) und 'Chronik der Gefühle' (2000).