Beschreibung
Was verbindet, was trennt Theodor Mommsen und Jacob Burckhardt? Sie waren Zeitgenossen, annähernd gleich alt: Der eine wurde am 30. November 1817 geboren, der andere am 25. Mai 1818. Im Leben und Oeuvre der beiden berühmten Historiker spiegelt sich die Geschichte des 19. Jahrhunderts. Sie illustrieren die Dominanz der Geschichtswissenschaft als universitärer und gesellschaftlicher Leitdisziplin. Der moderne liberale Protestantismus, der Bildung als säkulare Religion hochschätzte, prägte ihre Biografien und ihr Werk. Stefan Rebenich skizziert Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser 'Vitae parallelae', thematisiert divergierende Vorstellungen von Methode, Inhalt und Aufgabe der Geschichts und Altertumswissenschaften, analysiert wechselseitige Rezeptionsspuren und fragt nach ihrer Bedeutung in der Gegenwart.
Autorenportrait
Stefan Rebenich, geboren 1961, ist Professor für Alte Geschichte und Rezeptionsgeschichte der Antike an der Universität Bern und einer der führenden deutschen Wissenschaftshistoriker. Nach dem Studium in Mannheim und Oxford lehrte er an verschiedenen deutschen Universitäten und war Visiting Fellow an der University of Oxford sowie Fellow des Historischen Kollegs in München. Er forscht zur monarchischen Herrschaft im Altertum, zur Sozial-, Kultur- und Religionsgeschichte der Spätantike sowie zur Wissenschaftsgeschichte. Er ist Mitglied der Editionskommission der Jacob Burckhardt Werke und hat zahlreiche Publikationen über Theodor Mommsen veröffentlicht, darunter eine Biografie.