Mit den Mitteln von Collage und Montage und stets in Verbindung zur eigenen Biografie untersucht Marcel Odenbach politisch und kulturell relevante Themen seiner Zeit, wie etwa die Aufarbeitung der NS-Verbrechen, Erinnerungskultur, das Wirken und Nachwirken des europäischen Kolonialismus in Afrika, Rassismus und immer wieder das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. Der in Köln, Berlin und zeitweise in Ghana lebende Künstler Marcel Odenbach (*1953) arbeitet seit 1976 mit Video. Seine filmischen Collagen und Installationen haben dazu beigetragen, dass Videokunst heute zentrales Medium der internationalen Gegenwartskunst ist. Parallel dazu ist ein umfangreiches grafisches Werk entstanden. In der Zusammenschau von Video- und Papierarbeiten wird deutlich, dass Odenbach Kunst und Kultur unter einer gesellschaftspolitischen Perspektive betrachtet und gleichzeitig auf die Stärke des sinnlich-ästhetischen Erlebens von Bildern setzt.

Susanne Gaensheimer ist künstlerische Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.