Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783776650457
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S., s/w Illustr., farbige Illustr., s/w Fot
Format (T/L/B): 3.5 x 22 x 14 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
In den ersten Monaten nach ihrer Befreiung aus den Ghettos und Konzentrationslagern wie Theresienstadt, Auschwitz und Buchenwald finden jüdische Kinder ein Zuhause in den Erholungsheimen, die der christliche Humanist Pemysl Pitter in konfiszierten Schlössern südlich von Prag einrichtete. Entsprechend seinem Credo, dass Kinder iMMer unschuldig sind, nahm er auch deutsche Kinder auf. Mehr als 50 Jahre danach befragte der Autor, der selbst zu diesen Kindern gehörte, 23 inzwischen Erwachsene zu ihrer Kindheit in den KZs, zu ihrem späteren Leben, aber auch zu ihrem Verhältnis zu den Deutschen. Das Ergebnis ist überraschend: Jüdische und deutsche Kinder haben bereits nach dem Mai 1945 die Versöhnung vollzogen.
Autorenportrait
Pavel Kohn, geboren 1929 in Prag, ist Dichter, Publizist und Journalist. Als Kind jüdischer Eltern überlebte er die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und Buchenwald (1942-1945), verlor aber seine ganze Familie. Kohn studierte Dramaturgie in Prag und war von 1953 bis 1958 Dramaturg am Regionaltheater in Karlsbad, wurde aber als "politisch unzuverlässig" von den kommunstischen Behörden entlassen. Bis zu seiner "Begnadigung" 1965 war er freischaffend als Literaturkritiker und Journalist tätig, danach Leiter des Feuilletons der liberalen Hochschulzeitung Student. 1967 reiste er mit seiner Frau und zwei Kindern nach Deutschland aus. Von 1968 bis 1990 war Kohn Redakteur bei Radio Free Europe in München, wo er auch mit Premysl Pitter zusammenarbeitete. 1995 (dt. 2000) veröffentlichte er ein Buch über dessen Leben und Werk, sowie einen Artikel über Olga Fierz, in deutscher Sprache erschienen im Sammelband "Prager Frauen", herausgegeben von Alena Wagnerová. Ein Teil seiner Memoiren erschien 1998 auf Anregung des Berliner Zentrums zur Erforschung des Antisemitismus unter dem Titel "Jude und politisch unzuverlässig" in den "Dachauer Heften".