Beschreibung
Gleichzeitig mit Schillers Briefen Über die ästhetische Erziehung des Menschen erschienen 1795 Goethes rätselhafte Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten in der Zeitschrift Die Horen. Das erzählende Pendant des Lebenskünstlers Goethe oder gar ein Gegenentwurf zu Schillers idealistischem Höhenflug ?!
Autorenportrait
Johann Wolfgang von Goethe
Leseprobe
Ich bin sehr neugierig, sagte die Baronesse, zu hören, von welcher Art Ihre Geschichten sind und was sie eigentlich behandeln. Sie können leicht denken, versetzte der Alte, dass von Prozessen und Familienangelegenheiten nicht öfters die Rede sein wird. Diese haben meistenteils nur ein Interesse für die welche damit geplagt sind. Luise. Und was enthalten sie denn? Der Alte. Sie behandeln, ich will es nicht leugnen, gewöhnlich die Empfindungen, wodurch Männer und Frauen verbunden oder entzweiet, glücklich oder unglücklich gemacht, öfters aber verwirrt als aufgeklärt werden.