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Ästhetiken der Tyrannis

Literarische Figurationen der Gewaltherrschaft vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart

Erscheint am 14.04.2025, 1. Auflage 2025
114,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783770568598
Sprache: Deutsch
Umfang: XIV, 903 S., 3 s/w Illustr.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Tyrannen stehen in Kulturen seit der Antike mit Gewalt, Herrschaft, Willkür und Hybris in Beziehung. Insbesondere ab dem 18. Jahrhundert treten sie in literarischen Texten zudem als narzisstische, gierige und manipulative Männerfiguren in Erscheinung, zeigen sich jedoch auch belehrend oder unbelehrbar und wirken monströs oder kreatürlich. Tyrannenfiguren und die interdependente Gewaltherrschaft der Tyrannis sind politisch und ästhetisch konstruiert. Die interdisziplinäre Studie verschränkt ästhetische Theorien mit der Analyse von politischen Imaginationen der Tyrannis in literarischen Texten und einem Filmbeispiel. Staatstheoretische Erörterungen (Aristoteles, Machiavelli, Hobbes, Arendt), die Reflexion tyrannischer Männlichkeiten (Theweleit, Connell, Bourdieu), die Kulturtheorien von Freud, Benjamin, Elias und Foucault sowie die Ästhetiktheorien von Baumgarten, Schopenhauer, Rosenkranz und Nietzsche bilden die Grundlage für die Untersuchung der Tyrannisfigurationen. Ästhetiken der Tyrannis werden nach einem Rückblick auf Dante in Texten von Gellert, Wieland, Schiller, Bettina von Arnim, George, Thomas und Heinrich Mann, Ebner-Eschenbach, Kafka, Bronnen, Camus und Süskind sowie in Millers Film MAD MAX: FURY ROAD analysiert. Hierbei stehen antike Tyrannen, Künstlertyrannen, Haustyrannen, Lehrertyrannen und dystopische Tyrannen im Fokus, verbunden mit den Themenbereichen Räume, Binnenkunstwerke, Theatralität und Spiel im Spiel sowie Morden und Tyrannenmord. Die Studie untersucht die seit dem 18. Jahrhundert besonders hervortretende Affinität von Kulturen und ihren Ästhetiken zur Gewaltherrschaft und beinhaltet zugleich eine kritische Reflexion der Tyrannis.

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Autorenportrait

Till Nitschmann ist nach seiner Habilitation 2023 Privatdozent an der Leibniz Universität Hannover. Promoviert wurde er 2014 mit einer Dissertation zu dem Thema Theater der Versehrten. Kunstfiguren zwischen Deformation und Destruktion in Theatertexten des 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Ab 2010 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und von 2017 bis 2023 Akademischer Rat a. Z. am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover.