Beschreibung
Mit Christoph Willibald Glucks europaweitem Wirken als Opernkomponist ging ein reger Briefverkehr einher, innerhalb dessen der Komponist sein künstlerisches Netzwerk pflegte und seinen Kontakt zu den Entscheidungsträgern der Aristokratie aufrechthielt. Gluck war in Italien, England, Dänemark, Böhmen, Sachsen, im habsburgischen Kernland Österreich und in Frankreich tätig. Aufgrund der von Kaiserin Maria Theresias Heiratspolitik geknüpften dynastischen Beziehungen wurde er in den Residenzstädten Paris, Parma und Neapel zum künstlerischen Botschafter Wiens. Darüber hinaus traten im Zuge der Nationaltheater-Bestrebungen des deutschsprachigen Raums Intellektuelle, Literaten und Theaterleute an Gluck heran, um ihn für einschlägige Musiktheaterprojekte zu interessieren oder mit ihm in geistigen Austausch zu treten. Neben diesem geschäftlichen und künstlerischen hat der Komponist nachweislich auch einen familiären Briefverkehr gepflegt. Vom vermutlich einst umfangreichen Corpus an Gluck gerichteter und von ihm verfasster Briefe ist leider nur ein Bruchteil überliefert. Sein schriftlicher Nachlass, bestehend aus den Musikalien, seiner Korrespondenz sowie Dokumenten (Urkunden, Verträge etc.) zu seinem Leben und Wirken, wurde nach seinem Tod Opfer der Napoleonischen Kriege. Lediglich Schriftstücke, die sich als amtliches Archivgut in öffentlicher Hand oder im Privatbesitz Dritter befanden, konnten die Zeiten überdauern. Im Rahmen dieser Edition werden erstmals alle der Forschung bekannten, im Original oder in einem Abdruck überlieferten Briefe und ausgewählte Dokumente zu Glucks Leben und Wirken in ihrer Originalsprache (Deutsch, Französisch oder Italienisch) wiedergegeben, ausführlich kommentiert und damit einem breiten Leserkreis erschlossen.
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