Beschreibung
Wir befinden uns im Jahr 240. Ein Christ namens Africanus schreibt einen Brief an Origenes mit vielen Einwänden und Schlägen gegen gewisse Passagen und Bücher, von denen er meint, sie gehören gar nicht in die Heilige Schrift weil sie gefälscht seien. Anlass sind die Geschichten von "Susanna" und "Bel und Drache", die die Juden aus ihrer Schrift entfernten, die Christen aber noch im Buch Daniel haben. Origenes, der alle griechischen und hebräischen Texte jahrzehntelang Wort für Wort studierte und verglich, schreibt einen langen Antwortbrief, der uns einen tiefen Einblick in die Lehre und Praxis der Gemeinden Christi im dritten Jahrhundert gibt, wie sie mit der Frage umgingen, die bis heute viele Menschen irritiert und das Christentum spaltet. Wir stehen hier, 100 Jahre vor Entstehung der Römisch-Katholischen Kirche, am Beginn der Diskussion, ob die sogenannten Apokryphen zurecht von den Juden aus dem Alten Testament geworfen wurden oder ob sie nicht doch wahr und von Gott inspiriert sind. Der Brief von Origenes an Africanus ist die beste Anleitung, die wir von den frühen Christen zum Thema Apokryphen haben. Er sagt uns, was in all diesen Fällen zu tun ist.
Autorenportrait
Origenes:Als Origenes 17 Jahre alt war, brach eine harte Christenverfolgung über seine Heimatstadt herein, durch die er auch seinen Vater verlor und nur durch die List seiner Mutter am Leben blieb. Unterrichtet war Origenes von seinem Vater in Grammatik und Literatur worden und begann danach Geld zu verdienen indem er genau in diesen Fächern Privatunterricht gab. Das Geld verwendete er, um seine Geschwister zu versorgen. Er war so außerordentlich intelligent und begabt, dass viele heidnische Eltern ihre Kinder zu Origenes in die Schule schickten und so bekehrten sich viele seiner Schüler zum Christentum. Es dauerte nicht lange bis Origenes einer der anerkanntesten christlichen Lehrer seiner Zeit wurde. Schließlich bat man ihn, eine Vortragsreihe über die Bücher der Bibel zu halten, Abschnitt für Abschnitt. Schreiber wurden bezahlt, die die mündlichen Vorträge des Origenes mitschrieben.Einen besonderen Namen machte er sich jedoch durch sein Jahrzehnte langes Studium aller griechischen und herbräischen Texte des Alten Testaments, die er vergleichend Wort für Wort gegenüberstellte und die Unterschiede dokumentierte.
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