Beschreibung
Das vorliegende Buch führt in die grundlegenden philosophischen Fragestellungen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts ein - von Martin Heidegger, Ludwig Wittgenstein bis hin zu Michel Foucault, Jürgen Habermas, Judith Butler und Slavoj Zizek. Es stellt die wichtigen philosophischen Richtungen der Gegenwartsphilosophie und deren Leitfragen vor, und unterfüttert die Darstellungen durch einzelne Autorenporträts. Alle Begriffe, Fachtermini und philosophischen Probleme werden genau erläutert, knappe Querverbindungen zwischen den entsprechenden Philosophen und deren unterschiedlichen Denkschulen deutlich und einprägsam nachgezeichnet, um die jeweiligen Thesen kontextuell leichter einordnen zu können. Der Text hält dabei eine Balance zwischen notwendigem Fachvokabular und verständlicher Sprache, sodass das Buch gut zu lesen ist.
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Leseprobe
Das vorliegende Buch führt in die grundlegenden philosophischen Fragestellungen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts von Martin Heidegger, Ludwig Wittgenstein bis hin zu Michel Foucault, Jürgen Habermas, Judith Die zeitgenössische Philosophie fühlt sich keinem einzigen Leitgedanken mehr verpflichtet, sondern teilt sich in einen Pluralismus von Fragestellungen und Ideen in verschiedene Denkansätze und Schulen auf. Während sich die angelsächsische analytische Philosophie mit logischen und technischen Problemen der Sprachanalyse befasste, griff die kontinentale Philosophie die im 19. Jahrhundert von Karl Marx, Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche aufgeworfenen Existenz- und Lebensfragen auf und diskutiert sie vor dem Hintergrund der ökonomischen und politischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts. Eingeleitet wird der Band mit einer kurzen Darstellung der kulturhistorischen Hintergründe der Gegenwartsphilosophie. Das 20. Jahrhundert war - und alles spricht dafür, dass dies auch für das 21. Jahrhundert gilt - ein Zeitalter der Extreme, in dem die Widersprüche des Fortschritts wie noch nie in der Geschichte der Menschheit zur Geltung kamen. Es folgen Überblicke und Darstellungen der Hauptlinien der angelsächsischen, französischen und der deutschen Philosophie. Dabei wurden Autoren wie Martin Heidegger, Ludwig Wittgenstein, Jean-Paul Sartre, Jürgen Habermas und Michel Foucault ausführlicher dargestellt, weil sie besonders paradigmatisch zur Entwicklung von neuen Denkansätzen beigetragen haben. Ausführliche Kapitel zur analytischen Philosophie des Geistes und zur Entwicklung der Wissenschaftstheorie verdeutlichen, dass sich die heutige Philosophie in einem ständigen Dialog mit den Natur- und Geisteswissenschaften befindet. Schließlich werden in kurzen Abschnitten jeweils die wichtigsten Positionen des gegenwärtigen philosophischen Diskurses zusammenfassend gegenübergestellt. Die Philosophierichtungen des Existenzialismus, der modernen Sprachphilosophie, der Wissenschaftstheorie, der Kritischen Theorie, des Strukturalismus und des amerikanischen Pragmatismus bilden den inhaltlichen Schwerpunkt des Bandes. Autorenporträts u. a. von Walter Benjamin, Hannah Arendt, Jean-Paul Sartre, Theodor W. Adorno, Jürgen Habermas, Hans-Georg Gadamer, Charles Taylor und Michel Foucault erläutern das Werk und das Leben bedeutender Denkerinnen und Denker der Gegenwart. Eine eigene Gruppe bilden die Philosophen des französischen Strukturalismus, die bei der Erklärung von sozialen Phänomenen auf überindividuelle Strukturkomplexe verwiesen, woraus schließlich die Philosophie der Postmoderne mit den Leitbegriffen der Differenz, des Widerstreites und der Dekonstruktion (Derrida) hervorging. Trotz aller Unterschiede in Thematik und Methode lässt sich als gemeinsamer Ausgangspunkt fast aller Richtungen der Gegenwartsphilosophie der Bezug auf die Sprache - linguistic turn - feststellen: Klarerweise war das zwanzigste Jahrhundert das Jahrhundert der Sprache in der Philosophie (.) Das letzte Kapitel führt bis in die unmittelbare Gegenwart. Bruno Latour macht sich angesichts der ökologischen Krise stark für ein Parlament der Dinge, in dem Menschen als Repräsentanten für die bedrohte Natur ihre Stimme ergreifen. Die aktuelle Genderdebatte wurde philosophisch von der Amerikanerin Judith Butler inauguriert. Friedrich Kittler geht in der Folge eines berühmten Diktums von Marshall Mc Luhan: The medium ist the message der Frage nach, wie bestimmte Kommunikationsmedien Inhalte vorprägen und der italienische Philosoph Giorgio Agamben sieht im Ausnahmezustand ein neues Paradigma gegenwärtigen Regierens. Abgeschlossen wird diese Einführung mit Slavoj Zizek, der in einem eigenartigen Stil verschiedene Philosophiestränge der Gegenwart aufgreift und einen Mut der Hoffnungslosigkeit vertritt: ich ziehe es vor Pessimist zu sein. Wenn ich nichts erwarte, werde ich hin und wieder angenehm überrascht