Beschreibung
'Jemand stirbt oder eine Liebe geht zu Ende und nichts wird aufgelöst, man bleibt einfach damit zurück', hat Lucia Berlin über Anton Tschechow und seine Kunst des Erzählens mit offenem Ausgang einmal gesagt. So wenig wie ihr Vorbild richtet Lucia Berlin über ihre Figuren, so nah wie er zoomt sie das Leben heran: eine erste Liebe, eine Amour fou, scheiternde Ehen, kurze Affären. Immer wieder die Familie, vor allem die sterbende Schwester, aber auch der Kampf mit dem Alkohol, die Einsamkeit, das schlechte Gewissen, vor allem den Söhnen gegenüber. Lucia Berlins unsentimentaler, zugleich von tiefen Gefühlen geprägter Blick auf die Wechselfälle des Lebens und der dunkle, pointierte Humor machen diese Erzählerin so einzigartig und zeitlos modern.
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Autorenportrait
Lucia Berlin, 1936 in Alaska geboren, war dreimal verheiratet und wurde Mutter von vier Söhnen, die sie allein erzog. Ihre Erzählungen, entstanden in den 1960er- bis 1980er-Jahren, wurden in Zeitschriften und später in drei Bänden veröffentlicht. In den 1990er-Jahren war sie Dozentin an der Universität von Boulder, Colorado. Sie starb 2004 in Marina del Rey. Mit ihrer Wiederentdeckung 2015 in den USA durch den Sammelband >A Manual for Cleaning Women< fand sie endlich die weltweite Anerkennung, die ihr gebührt. Eine erste Auswahl daraus erschien 2016 unter dem Titel >Was ich sonst noch verpasst habe< auf Deutsch und wurde ein Bestseller.