Beschreibung
Der Biogerontologie oder biologischen Alternsforschung ist es gelungen, den Alternsprozess von Labororganismen zu manipulieren. Biogerontologische Forscher glauben diese Erkenntnisse auch auf den Menschen übertragen zu können. Hier sollte zeitnah eine ethische Reflexion einsetzen, bevor Forschungserfolge die zukünftige Entwicklung in eine unerwünschte Richtung führen. Der Kontext für diese Reflexion besteht im demographischen Wandel und in veränderten Altersbildern. Einerseits gibt es daher Hoffnungen, dass erfolgreiche, neue Interventionen in Alternsprozesse negative Folgen des demographischen Wandels abschwächen oder gar ganz verhindern könnten. Andererseits könnten Eingriffe in Alternsprozesse auch ethische Probleme hervorbringen. Das vorliegende Buch stellt zunächst knapp biogerontologische Theorien, Konzeptionen und Methoden dar und untersucht systematisch, die sich im Anschluss daran die einschlägigen ethischen Fragen. Um diese Fragen zu beantworten werden umfangreiche interdisziplinäre Forschungsergebnisse aus Biogerontologie, Medizinethik, Philosophie und Sozialgerontologie berücksichtigt. Die Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass es zwar einige berechtigte ethische Bedenken gegen die biogerontologische Forschung und ihre mögliche Anwendung in der Medizin gibt, aber keine berechtigten, prinzipiellen Einwände.
Autorenportrait
Dr. phil. Hans-Jörg Ehni ist stellvertretender Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, Universität Tübingen.