Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640310111
Sprache: Deutsch
Umfang: 28 S., 1 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 0.3 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch
Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Allgemeines und Theorien, Note: 1,0, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Veranstaltung: Theorie und Praxis totalitärer Herrschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie soll sich das Individuum verhalten, wenn von Seiten des Staates Unrecht ausgeht? Gerade die totalitären Herrschaftssysteme des 20. Jahrhunderts spiegeln die Aktualität jener Frage in bisher noch nie da gewesener Intensität wider. Für jeden, für den Humanität nicht nur ein abstraktes Konstrukt, sondern ein staatliches Leitprinzip darstellt, ergibt sich die Frage, wie man ein derartig inhumanes Terrorregime stürzen kann. Aus diesem Grund ist es das Anliegen der Arbeit, den Perspektiven für effektiven Widerstand in totalitären Systemen auf den Grund zu gehen. Aus dem Begriff des totalitären resultiert implizit die Ausschaltung jeder Art von Widerstand, was in der Konsequenz erhebliche Obstruktionen für oppositionelle Gruppen bedeutet. Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Leitfrage für die Arbeit, ob Widerstand in einem derartigen System a priori chancenlos ist oder nicht. Zu Beginn wird auf den Nationalsozialismus als totalitäres System eingegangen, wobei dessen charakteristische Strukturelemente untersucht werden sollen. Im folgenden Punkt erfolgt die Auseinandersetzung mit Art sowie Umfang des Widerstandes. Um den Begriff als solchen präzise erfassen zu können, muss er zunächst nominaldefinitorisch analysiert werden, bevor dann auf dessen Umfang und Probleme eingegangen werden kann. Hierbei wird gemäß den Strukturmerkmalen des Totalitarismus evident, welche personellen und organisatorischen Probleme daraus resultieren. Der sich anschließende Abschnitt der Arbeit befasst sich ferner mit der Kontroverse um Stauffenbergs Attentat am 20. Juli 1944. Innerhalb dieses Punktes wird zunächst begründet, warum nur das Militär für effektiven Widerstand in Frage kommt. Dann wird explizit auf die Erfolgsbedingungen des Widerstands eingegangen, wobei technisch-administrative Aspekte ebenso beleuchtet werden wie die Haltung des Auslandes. In der Geschichtswissenschaft entwickelte sich eine kontroverse Debatte über die Motive des Kreises um Stauffenberg. Diese soll kurz nachgezeichnet werden, weil die Motive Aufschluss darüber geben, ob der exogene Zusammenbruch des Systems für erfolgreichen Widerstand erforderlich ist oder nicht. Zuletzt soll die komparative Analyse der gelungenen italienischen Opposition aufzeigen, welche weiteren Faktoren für die Erfolgsaussicht von Widerstand bedeutsam sind, bevor dann die Frage nach der apriorischen Chancenlosigkeit evaluiert wird.