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Betrachtungen zur Zeit

Der Kampf als innere Erlebnis/Feuer und Bewegung/Die Totale Mobilmachung/Über den Schmerz/Der Friede/Über die Linie/Der Waldgang/Der Gordische Knoten/Der Weltstaat/Ansprache zu Verdun, Ernst Jünger: Sämtliche Werke 9 - Essays 1

Erschienen am 24.10.2015
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608963090
Sprache: Deutsch
Umfang: 533 S.
Format (T/L/B): 3.2 x 20.4 x 12.4 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der neunte Band der Werkausgabe enthält unter dem Titel 'Betrachtungen zur Zeit' neun große Essays Jüngers, darunter 'Der Kampf als inneres Erlebnis' und 'Über den Schmerz'. Der vorliegende Band entspricht Band 7 der gebundenen Ausgabe. Nicht nur in seinen Tagebüchern, auch in der stärker reflektieren Form des Essays setzt sich Jünger mit dem Kriegserlebnis auseinander, so insbesondere in der vierzehnteiligen Abhandlung 'Der Kampf als inneres Erlebnis', aber auch in 'Feuer und Bewegung' und 'Über die Mobilmachung'. In dem Essay 'Der Friede' richtet Jünger das 'Wort an die Jugend Europas und an die Jugend der Welt', und gewidmet ist seinem gefallenen, gleichnamigen Sohn. Jünger entwirft hierin eine neue Friedensordnung, die sich gleichwohl als Utopie erwies. In den folgenden essayistischen Betrachtungen 'Über die Linie', 'Der Waldgang' und 'Der gordische Knoten' sucht Jünger zeitkritisch und zeithistorische die Weltsituation in der Nachkriegszeit, insbesondere zu Beginn der 1950er Jahre zu charakterisieren, die so stark von dem Dualismus zwischen der Sowjetunion und den USA geprägt wurde. Ferner enthält der Band die Essays 'Über den Schmerz' (1934), 'Der Weltstaat' (1960) sowie eine 'Ansprache zu Verdun' (1979).

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Autorenportrait

Ernst Jünger, am 29. März 1895 in Heidelberg geboren. 1901-1912 Schüler in Hannover, Schwarzenberg, Braunschweig u. a. 1913 Flucht in die Fremdenlegion, nach sechs Wochen auf Intervention des Vaters entlassen 1914-1918 Kriegsfreiwilliger 1918 Verleihung des Ordens 'Pour le Mérite'. 1919-1923 Dienst in der Reichswehr. Veröffentlichung seines Erstlings 'In Stahlgewittern'. Studium in Leipzig, 1927 Übersiedlung nach Berlin. Mitarbeit an politischen und literarischen Zeitschriften. 1936-1938 Reisen nach Brasilien und Marokko. 'Afrikanische Spiele' und 'Das Abenteuerliche Herz'. Übersiedlung nach Überlingen. 1939-1941 im Stab des Militärbefehlshabers Frankreich. 1944 Rückkehr Jüngers aus Paris nach Kirchhorst. 1946-1947 'Der Friede'. 1950 Übersiedlung nach Wilflingen. 1965 Abschluß der zehnbändigen 'Werke'. 1966-1981 Reisen. Schiller-Gedächtnispreis. 1982 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt/Main.1988 Mit Bundeskanzler Kohl bei den Feierlichkeiten des 25. Jahrestags des Deutsch-Französischen Vertrags. 1993 Mitterrand und Kohl in Wilflingen. 1998 Ernst Jünger stirbt in Riedlingen.

Leseprobe

Der Waldgang Der Waldgang - es ist keine Idylle, die sich hinter dem Titel verbirgt. Der Leser muß sich vielmehr auf einen bedenklichen Ausflug gefaßt machen, der nicht nur über vorgebahnte Pfade, sondern auch über die Grenzen der Betrachtung hinausführen wird. Es handelt sich um eine Kernfrage unserer Zeit, das heißt, um eine Frage, die auf alle Fälle Gefährdung mit sich bringt. Wir reden ja viel von Fragen, ähnlich wie unsere Väter und Großväter das schon getan haben. Inzwischen hat sich freilich bedeutend verändert, was man in diesem Sinne eine Frage nennt. Sind wir uns dessen schon bewußt genug? Noch sind die Zeiten kaum vergangen, in denen man solche Fragen als große Rätsel, etwa als Welträtsel, auffaßte, und zwar mit einem Optimismus, der sich ihre Lösung zutraute. Andere Fragen galten eher als praktische Probleme, wie die Frauenfrage oder die soziale Frage überhaupt. Auch diese Probleme hielt man für lösbar, wenngleich weniger durch Forschung als durch Entwicklung der Gesellschaft zu neuen Ordnungen. Inzwischen ist die soziale Frage auf weiten Gebieten unseres Planeten gelöst worden. Die klassenlose Gesellschaft hat sie so entwickelt, daß sie eher zu einem Teil der Außenpolitik geworden ist. Natürlich heißt das nicht, daß damit die Fragen überhaupt verschwinden, wie man im ersten Eifer glaubte - es treten vielmehr andere und noch brennendere auf. Mit einer solchen beschäftigen wir uns hier. Leseprobe

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