Beschreibung
Dieter Kühn versetzt uns in eines der irrwitzigsten Propaganda-Unternehmen aller Zeiten: Mitten im Zweiten Weltkrieg lässt Joseph Goebbels den Nazi-Durchhaltefilm 'Kolberg' drehen. Für die monumentale Verfilmung eines historischen Stoffes im Sinne der Nazis muss dringend benötigtes Personal und Material von der Front abgezogen werden, koste es, was es wolle - es herrscht, wie der Regisseur Veit Harlan später gesagt hat, das 'Gesetz des Irrsinns'. Aber ist dieses heute wirklich außer Kraft oder waltet es noch immer? Dieter Kühn erzählt die Geschichte der dramatischen Dreharbeiten nicht aus der Außensicht, sondern in Rollenprosa aus dem Innersten des Wahnsinns heraus. Es ist eine Geschichte vom totalen Untergang, eine fast parabelartige Geschichte vom Ende des Dritten Reichs, das so zerstörerisch war, dass es auch vor sich selbst nicht haltgemacht hat. Zusätzlich und erstmals im Taschenbuch: Dieter Kühns raffiniert 'gefälschte' Geschichten 'Den Musil spreng ich in die Luft' in erweiterter Fassung.
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Autorenportrait
Dieter Kühn, geboren 1935 in Köln, starb 2015 in Brühl. Für seine Biographien, Romane, Erzählungen, Hörspiele und hoch gerühmten Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen (das >Mittelalter-Quartett<) erhielt er den Hermann-Hesse-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und zuletzt die Carl-Zuckmayer-Medaille. Zu seinen Werken gehören große Biographien (über Clara Schumann, Maria Sibylla Merian, Gertrud Kolmar sowie sein berühmtes Buch über Oswald von Wolkenstein), Romane (>Geheimagent Marlowe<), historisch-biographische Studien (>Schillers Schreibtisch in Buchenwald<) und Erzählungsbände (>Ich war Hitlers Schutzengel<). Zuletzt erschienen die beiden autobiographischen Bände >Das Magische Auge< und >Die siebte Woge< sowie sein Theaterbuch >Spätvorstellung<.Literaturpreise (Auswahl):Hermann-Hesse-PreisGroßer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen KünsteNominiert für den Deutschen Bücherpreis 2002Carl-Zuckmayer-Medaille 2014
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Schlagzeile
'Kühn bezeugt den langen Atem der Geschichte' Florian Kessler, Süddeutsche Zeitung