Beschreibung
Schon in seinem ersten Buch zeigte Yann Martel sein wunderbares Vertrauen in die Kraft des Erzählens. Wenn eine seiner Figuren mit seinem an Aids erkrankten Freund die Geschichte der Familie Roccamatio aus Helsinki erfindet, um ihn am Leben zu halten, weiß er, Erzählen heißt Atmen. Oder wenn der Vietnam-Veteran und Büroreinigungsfachmann ein Konzert für Streicher schreibt, um seiner 'dissonanten Violine' einen Heldenpart zu geben, erzählt er gleichzeitig davon, wie seine Geige die Tage im Krieg erträglich gemacht haben. Immer geht es in den Geschichten um den schmalen Spalt des Möglichen, den nur ein Erzähler entdeckt, um die zarte Farbe der Humanität. Der Band erschien 1994 im Verlag Volk und Welt unter dem Titel 'Aller Irrsinn dieses Seins'. Für die Neuübersetzung hat Yann Martel die Texte überarbeitet.
Autorenportrait
Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf, als Sohn eines Diplomaten, und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Sein Roman >Schiffbruch mit Tiger< (2001) erschien in über 50 Ländern, wurde millionenfach verkauft und 2002 mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Die Verfilmung von Regisseur Ang Lee wurde 2013 mit vier Oscars prämiert. Bei S. FISCHER sind außerdem der Erzählband >Die Hintergründe zu den Helsinki-Roccamations< (2005) und die Romane >Ein Hemd des 20. Jahrhunderts< (2010) und >Die Hohen Berge Portugals< (2016) erschienen. Yann Martel lebt mit seiner Familie in Saskatoon, Kanada.
Schlagzeile
'Martels Worte bescheren von Anfang an jene kostbaren Momente, die den Zauber des Erzählens ausmachen.' BRIGITTE