Beschreibung
Anleitung zum Glücklichsein Für unser Glücksempfinden ist zu 50 Prozent unsere Grundeinstellung verantwortlich, zu zehn Prozent sind es die Lebensumstände und zu erstaunlichen 40 Prozent können wir selbst aktiv Einfluss darauf nehmen. Zu dieser Erkenntnis kommt die renommierte amerikanische Psychologin Sonja Lyubomirsky in ihrem hier frisch überarbeiteten Standardwerk. Im Zentrum steht dabei ein wissenschaftlich fundiertes Modell, das uns hilft, aus zwölf Glücksaktivitäten die eigene Glücksstrategie zusammenzustellen. Denn: Glück hat nichts mit dem Glauben an Gurus oder dem Lesen von Kalendersprüchen zu tun. Vielmehr können wir uns bei wissenschaftlichen Fakten bedienen, um dem Glück auf die Sprünge zu helfen! "Wenn Sie eine wissenschaftlich fundierte Anleitung suchen, wie Sie ein glücklicheres Leben führen können, dann ist dies genau das richtige Buch." Martin Seligman, Autor von "Der Glücksfaktor"
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Autorenportrait
Sonja Lyubomirsky ist Professorin für Psychologie an der University of California, Riverside. Sie studierte in Harvard und Stanford und gewann bereits während ihres Studiums zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien. Mit der Frage, was Menschen glücklich macht, beschäftigt sie sich seit vielen Jahren, u. a. unterstützt durch ein staatliches Forschungsprogramm des National Institute of Mental Health.
Leseprobe
VORWORT ZUR DEUTSCHEN AUSGABE Als ich neun Jahre alt war, wanderte meine Familie von Russland in die USA aus. In Boston angekommen, fiel mir auf, dass die Menschen in den Straßen fröhlich wirkten, sie lächelten und grüßten uns, wenn sie an uns vorübergingen. Ich dachte damals, dass die Amerikaner sehr viel glücklichere Menschen sein müssten als die Russen, die auf der Straße eher verdrießlich und mürrisch dreinblickten. In der Tat gehört zu den ersten Dingen, die Besuchern in einem unbekannten Land auffallen, wie glücklich oder unglücklich die Menschen aussehen. Doch oft trügt der Schein: Russen wirken zwar auf der Straße oft sehr viel melancholischer als Amerikaner, doch auf den lärmenden Partys in Moskauer Wohnungen kehrt sich der Eindruck um. Ich erforsche das Thema Glück schon seit beinahe dreißig Jahren, und bei Vorträgen stellen meine Zuhörer fast immer Fragen zum Thema Kultur. Verstehen und erleben die Menschen in Europa, Afrika, Ostasien und den USA Glück auf ähnliche Weise? Treffen meine Ratschläge, die sich vor allem auf Untersuchungen mit US-Bürgern stützen, überhaupt auf Menschen anderer Nationen zu? Diese Fragen sind durchaus gerechtfertigt, und es gibt sogar einen ganzen Wissenschaftszweig, der sich mit dem Zusammenhang von Emotionen und Kultur beschäftigt. In der Tat hat das Glück in Deutschland, Großbritannien, Israel, Südkorea oder Brasilien auf den ersten Blick ein anderes Gesicht. In den "individualistischeren" Kulturen hängt Glück mehr mit den Gefühlen und dem Selbstwert des Einzelnen zusammen und weniger mit der Harmonie innerhalb der Gruppe. Deshalb gilt das Streben nach individuellem Glück hier als erreichbares, vernünftiges und wünschenswertes Ziel. Studien zeigen, dass Asiaten positive Emotionen eher mit Zuständen niedriger Erregung wie Gelassenheit und Ruhe in Verbindung bringen, während Europäer vor allem auf Zustände hoher Erregung wie Freude und Begeisterung aus sind. Außerdem unterscheiden sich die kulturellen Regeln hinsichtlich des Ausdrucks von positiven Emotionen. Es gibt Kulturen, in denen es als unpassend gilt, ausgesprochen glücklich auszusehen, weil dies den Neid und die bösen Blicke der anderen auf sich ziehen kann. Trotz der zahlreichen Unterschiede haben Menschen in aller Welt das tiefe Bedürfnis, glücklich sein. Angehörige verschiedener Kulturen mögen Glück unterschiedlich definieren, etwa als Spaß, romantische Liebe, spirituelle Erlösung, materiellen Erfolg oder ein tugendhaftes Leben. Sie mögen Glück unterschiedlich ausdrücken, etwa im begeisterten Engagement für einen Lebenstraum, durch Lächeln und Lachen oder in stiller Kontemplation. Und sie mögen auf unterschiedliche Weise nach Glück streben, indem sie beispielsweise Dankbarkeit entwickeln für das, was sie haben, sich ihrer Familie widmen oder die Nähe Gottes suchen. Doch ihnen allen geht es schließlich darum, glücklich zu sein. In sämtlichen Nationen, in denen Befragungen durchgeführt wurden, stand Glück ganz oben auf der Liste der Lebensziele. Und in den seltenen Fällen, in denen die Befragten angeben, nicht nach Glück zu streben, weil etwa kulturelle Normen, die Religion, die Geschichte oder persönliche Einstellungen dem entgegenstehen, wünschen sich die meisten ein glückliches Leben für ihre Kinder. Auch wenn das Glück also in Ländern wie Deutschland und den USA auf unterschiedliche Weise definiert, angestrebt und ausgedrückt wird, ist die Sehnsucht nach einem erfüllten, glücklichen Leben genauso universell wie viele der Zutaten, die das Glück ermöglichen. Als jemand, der in zwei Kulturen und zwei Sprachen aufgewachsen ist und kulturelle Unterschiede genau beobachtet, bin ich überzeugt, dass Leser jeden Hintergrunds von den Glücksstrategien profitieren können, die ich in diesem Buch beschreibe. EINLEITUNG Jeder von uns will glücklich sein, auch wenn wir dies nicht zugeben oder es lieber anders ausdrücken möchten. Ob wir uns beruflichen Erfolg, spirituelle Erfüllung, Selbstfindung oder Liebe und Sex wünschen, letztlich geht es uns vor allem um unser persönliches Glück. Aber nur selten wissen wir, wie viel und was wir selbst zu unserem Glück beitragen können. Doch wenn Sie einmal Ihre Überzeugungen zum Glück ganz allgemein und zu Ihrem persönlichen Glück im Speziellen hinterfragen, werden Sie erkennen, dass es tatsächlich möglich ist, ein glücklicheres Leben zu führen, dass Sie es selbst in der Hand haben und dass es vielleicht das Wichtigste und Entscheidendste ist, was Sie für sich und die Menschen in Ihrer Umgebung tun können. Ich hoffe, dass dieses Buch Sie dazu anregt. Was ist Glück? Was ist das Geheimnis des Glücks? Können wir ein glücklicheres Leben führen? Und können wir das neue Glück festhalten? Das sind fundamentale Fragen, die ich als empirische Psychologin seit Beginn meiner Karriere erforsche. Als ich im Alter von zweiundzwanzig Jahren als Doktorandin mit meinen ersten Untersuchungen begann, hatte die Glücksforschung an der Universität keinen sonderlich guten Ruf. Glück galt als unwissenschaftliches und undefinierbares "Kuschelthema". Doch dank des immer individualistischeren Zeitgeistes zu Beginn des neuen Jahrhunderts ist das Glück in den Sozialwissenschaften in jüngster Zeit zu einer regelrechten Mode geworden. Ist das Glück also eine vorübergehende Modeerscheinung, wie Hula-Hoop-Reifen, Dauerwellen und Pokémon? Diesen Eindruck könnte man fast gewinnen, wenn man sich die Flut der Artikel in Zeitungen und Zeitschriften, die Fernsehdokumentationen, Bücher, Zitate, Blogs, Tweets und Podcasts zum Thema Glück ansieht, die zurzeit den Markt überschwemmt. Allerdings haben die meisten davon wenig mit wissenschaftlichen Erkenntnissen am Hut. Viele meiner Forscherkollegen gehen deswegen auf Distanz, doch ich halte es für wichtig, sich in die gegenwärtige Glücksdiskussion einzuschalten und sie auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen. Warum? Weil ich fest davon überzeugt bin, dass die Wissenschaft einen großen Beitrag zu unserem Glück und Wohlbefinden leisten kann. Für die Mehrheit der Menschen auf allen Kontinenten und in allen Kulturen der Erde ist Glück eines der wichtigsten Lebensziele, für sich und vor allem für ihre Kinder. Wenn wir glücklich sind, haben nicht nur wir selbst etwas davon, sondern auch unsere Familie, unsere Kollegen, unsere Freunde und unsere ganze Gesellschaft. Wenn wir etwas dafür tun, um glücklicher zu werden, fühlen wir uns nicht nur subjektiv besser, wir haben auch mehr Energie, sind kreativer, stärken unser Immunsystem, festigen unsere Beziehungen, arbeiten produktiver und erhöhen unsere Lebenserwartung.1 Das Glück ist der Heilige Gral oder, um es mit Aristoteles zu sagen, "das Ziel, zu dem alles strebt und in dem der Mensch als Mensch zur Vollendung kommt". Die Wissenschaft des Glücks hat es verdient, mehr als eine vorübergehende Modeerscheinung zu sein. Glücklich sein zu wollen ist ein ernst zu nehmendes, legitimes und würdiges Ziel. Bei einem Blick in die Klassiker der Literatur und Philosophie stellen wir fest, dass die Suche nach dem Glück so alt ist wie die Menschheit selbst. Viele Menschen leiden, noch mehr fühlen sich leer und unerfüllt, und es ist ein berechtigter Wunsch, ein Leben mit mehr Freude, weniger Sorgen, mehr Ruhe und weniger Unsicherheit leben zu können. Ich beschäftige mich seit achtundzwanzig Jahren mit dem Thema Glück, zunächst als Doktorandin in Stanford, heute als Professorin an der University of California in Riverside. In dieser Zeit hat sich die Glücksforschung als Teil einer neuen Disziplin namens "Positive Psychologie" rasant weiterentwickelt. Diese Forschungsrichtung geht der Frage nach, was unser Leben lebenswert macht. Sie wird motiviert von der Überzeugung, dass eine Psychologie, die Menschen eine positive Lebenseinstellung vermittelt und ihnen hilft, ein möglichst glückliches Leben zu führen, genauso wichtig ist wie die traditionelle Psychologie, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, psychische Krankheiten zu lindern. Dass sich die Psychologie mit d...