Beschreibung
Vier Mädchen, vier Geheimnisse, eine Freundschaft durch dick und dünn Auf den ersten Blick könnten sie kaum unterschiedlicher sein, die zwei Neuen in der "Villa Rosa", dem Internat am Genfer See. Trotzdem freunden Elena und Charly sich an und erkennen schließlich, dass sie etwas verbindet: Jede von ihnen hat ein dunkles Geheimnis
Große Aufregung in der "Villa Rosa": Elena ist zum ersten Mal so richtig verliebt. Täglich schickt ihre süße Bekanntschaft Stefan ihr Liebesgrüße per SMS. Doch irgendetwas ist faul an Stefan offensichtlich treibt da jemand ein böses Spiel mit Elena. Und die ahnt auch schon, wer denn Elenas Gewissen ist alles andere als rein ... Eine mitreißende Geschichte über falsche Entscheidungen und richtige Freundinnen.
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Autorenportrait
Sissi Flegel hat alles erlebt, was man erleben muss, um Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Sie kommt aus einer Großfamilie, ging auf ein Mädcheninternat, studierte Sprachen und arbeitete als Lehrerin, bis sich ihre Erfahrungen verselbstständigten und
Leseprobe
Es gibt Augenblicke, in denen ändert sich das Leben. Vielleicht durch einen Unfall, oder weil ein naher Angehöriger stirbt, die Eltern sich trennen oder aufs Neue binden, ein Umzug ansteht oder ein Schulwechsel, weil man den besten Freund verliert oder die beste Freundin. Manchmal stopft das Schicksal einige dieser Veränderungen in ein Paket. Wer zu den Unglücklichen zählt, die so ein Paket erhalten, ist völlig überrumpelt und hat keinen Plan, wie die kommende Stunde, geschweige denn der nächste Tag oder gar Monat durchzustehen ist, und hofft nur, irgendwann wieder auf die Beine zu kommen. Wenn jemand dabei hilft, Freundinnen vielleicht oder ein guter Freund, hat man Glück im Unglück. Ist in dem Paket aber etwas, wofür man ganz allein die Verantwortung trägt, spielt einem das Schicksal einen besonders schlimmen Streich. Für Elena und Charly endete das gewohnte Leben zu Beginn des neuen Jahres. VILLA ROSA Sonntag, 17. Februar 'Das wär's', sagte Charly energisch, setzte sich auf den großen Koffer, drückte den Deckel herunter und ließ die beiden Schlösser einschnappen. 'Alles drin, Ma. Wir haben nichts vergessen.' 'Bist du sicher, Kind?' Zina Wyss runzelte die Stirn. 'Fünf Schlafanzüge, drei Nachthemden. Das sollte reichen. Aber ich weiß nicht, ob ich nicht doch noch etwas Unterwäsche kaufen sollte.' 'Es gibt Waschmaschinen, falls dir das bisher entgangen ist', meinte Charly fröhlich. 'Möchtest du uns nicht eine letzte Tasse Café Latte kochen?' 'Wenn du meinst. Kommst du mit in die Küche?' 'Bin gleich bei dir.' Charly kreuzte die Arme vor der Brust und wartete, bis ihre Mutter das Zimmer verlassen hatte. Ihr Blick streifte die beiden Koffer, in die ihre Mutter ihre Kleidung gepackt hatte, sauber gewaschen und liebevoll zusammengelegt natürlich. Sie blickte auf die Tasche mit den Schuhen, die geräumige Reisetasche mit ihren Schulbüchern, den Beutel mit allerlei Krimskrams und den schicken roten Lederbehälter fürs Waschzeug und die Kosmetika. Sie nickte zufrieden, streifte die Schuhe von den Füßen, griff nach einem Müllbeutel, schüttelte ihn auf und sprang mit einem Satz aufs Bett. Mit raschen Bewegungen riss sie die Poster von der Wand: das lange Panoramabild der Schweizer Alpen, ein Foto vom Matterhorn, eines vom Slalomrennen der Damen, ein Ausschnitt der rabenschwarzen, sehr schwierigen Piste vom Klein-Matterhorn-Rosa im Morgendunst. Sie knüllte die Poster zusammen und stopfte sie in den Sack. Dann nahm sie eine nach der anderen die gerahmten Urkunden von der Wand: Siegerin beim Abfahrtslauf der Zwölfjährigen, zweiter Platz beim Abfahrtslauf der Dreizehnjährigen, Siegerin beim Slalom der Vierzehnjährigen, der Fünfzehnjährigen. Charly machte sich nicht die Mühe, die Urkunden aus ihren Rahmen zu lösen, sie schmetterte jede einzelne gegen ihr Knie, sodass Glassplitter aufs Bett regneten und das Papier riss, drückte ein-, zweimal die hölzernen Rahmen zusammen und warf sie, wie auch eine Handvoll Medaillen, in den Sack. Da, wo die Poster, die Urkunden und die Medaillen gehangen hatten, waren jetzt helle Erinnerungs-Flecke auf der Tapete. Die muss unbedingt neu gestrichen werden, dachte Charly und hüpfte vom Bett. Es schepperte, als sie den Sack neben ihren kleinen Schreibtisch stellte, auf dem das schwarze Kästchen mit der Sammlung ihrer schmalen Armreifen stand. Sechs Stück waren es, drei silberne und drei goldene, die streifte sie über ihre rechte Hand, dann zog sie die obere Schublade heraus und entsorgte den ganzen Schulmüll, der sich über die Jahre angesammelt hatte. Als die Schublade bis auf ein paar Kekskrümel und steinharte Gummibärchen leer war, schob sie sie zu, warf die rotblonden Locken nach hinten, kniete nieder, zögerte, gab sich einen Ruck und zog langsam die untere Schublade heraus. Sie schien leer - doch ganz hinten lag ein Bündelchen. Keine Briefe, sondern Zettelchen und Zettel, zusammengehalten von einem roten Gummiband. Sie zog es ab, schnellte mühelos hoch, rannte ins Badezimmer nebena Leseprobe
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