Beschreibung
Menschen sind sonderbare Wesen. Sie beschäftigen sich intensiv mit sich selbst, fragen sich, wer sie sind und was sie tun sollen. Sie hassen das Gefühl, von undurchsichtigen Impulsen gesteuert zu sein, und möchten, daß ihre Gedanken und Gefühle Sinn ergeben. Kurzum: Menschen besitzen vermutlich als einzige Spezies auf diesem Planeten die Fähigkeit, sich selbst ernst zu nehmen. Was aber heißt es genau, sich selbst ernst zu nehmen? Für Frankfurt ist die Fähigkeit, sich selbst ernst zu nehmen, untrennbar verbunden mit zwei anderen Aspekten der menschlichen Natur: der Vernunft und der Liebe. Die Vernunft gebietet über unseren Verstand, die Liebe über unser Herz; praktische Vernunft und Liebe liefern uns die Gründe für unser Tun und Lassen und spielen damit eine entscheidende Rolle für unser Selbstverständnis als über sich selbst reflektierende Personen, die aus freien Stücken handeln. Allerdings, so Frankfurts zentrale These, ist es die Liebe, die das normative Zepter in der Hand hält und die praktische Vernunft regiert. Lieben, das heißt für Frankfurt: sich sorgen - um etwas oder um jemanden. Und sich sorgen heißt: etwas intensiv wünschen, wollen oder begehren. Es ist also die Logik der Sorge, die unser Denken und Handeln im Kern bestimmt und die Frankfurt in diesem Buch auf gewohnt souveräne Weise erkundet.
Autorenportrait
Harry G. Frankfurt, geboren 1929, ist emeritierter Professor für Philosophie der Princeton University. Er ist Träger vieler Auszeichnungen und Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Seine Bücher sind in zahlreichen Ländern erschienen.