Beschreibung
Madrid im Sommer 2012: Krass zeigen sich in der Hauptstadt die Auswirkungen der jüngsten Wirtschaftskrise. Die junge Ana María, genannt Anita, gehört zur "verlorenen Generation", der jede Möglichkeit einer selbstbestimmten Existenz genommen wurde. Ihr Bruder, ein promovierter Germanist, hat sich bereits nach Berlin abgesetzt, um auf dem Bau sein Geld zu verdienen. Anita ist aus Not in ihr altes Kinderzimmer zurückgezogen. Halt geben ihr neben der Familie nur ihre Freunde, die das Schicksal der Dauerarbeitslosigkeit mit ihr teilen, und die regelmäßigen Demonstrationen auf der Puerta del Sol im Herzen der überhitzten Metropole. Doch alles Schlimme lässt sich noch steigern: Eines Tages liegen Anitas Eltern tot in der gemeinsamen Wohnung. Unversehens rutscht sie in das Leben der Mutter hinein. Anita muss nur eines ihrer Kleider überstreifen, schon halten sie alle - auch Mutters geheimnisvoller deutscher Liebhaber - für Blanca. Und deren Alltag ist viel aufregender, als Anita sich hätte träumen lassen: "Es fühlte sich gut an, meine Mutter zu sein. Ich war schön, auf eine mir unbekannte Weise. Selbst in den Gesichtern mancher Frauen sah ich ein Aufleuchten." Unerschrocken nimmt Anna Katharina Hahn in ihrem dritten Roman die drängendsten Probleme der Gegenwart ins Visier: Das Kleid meiner Mutter ist ein phantastischer Generationen- und Liebesroman aus den Zeiten der Eurokrise und zugleich ein poetisches Welttheater zwischen Spanien, Berlin und Stuttgart. Am Ende scheinen fast alle Fäden bei einem geheimnisumwitterten Schriftsteller zusammenzulaufen, dem man nachsagt, über Leichen zu gehen. Doch vielleicht ist auch das eine Täuschung.
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Autorenportrait
Anna Katharina Hahn, geboren 1970, lebt in Stuttgart. 2009 erschien ihr Longseller Kürzere Tage. Ihr zweiter Roman Am Schwarzen Berg stand auf Platz 1 der SWR-Bestenliste. Mit Das Kleid meiner Mutter hat sie 2016, wie der Kritiker Denis Scheck feststellte, ein 'großes europäisches Tableau' entworfen. Die Recherchen für Aus und davon führten sie in die USA und nach Mainz, wo sie 2018 die renommierte Stelle als Stadtschreiberin innehatte. Aus und davon stand mehrfach auf der Spiegel-Bestsellerliste. 2020 erhielt sie den Preis der Stiftung Ravensburger Verlag.
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