Beschreibung
Hormone sind kein Wundermittel
Es geht auch ohne Hormonbehandlung! Was stattdessen hilft - dieser Ratgeber beantwortet Fragen, gibt Orientierung.
Künstliche Hormone gelten als Superkraftstoff. Sie halten jung, machen stark, steuern bestens durch die Wechseljahre - wirklich? Dieses Buch sagt deutlich NEIN! Es zeigt, dass eine Hormonbehandlung (auch mit natürlichen Hormonen) nur in Ausnahmefällen sinnvoll ist, wir sie aber in der Regel nicht brauchen, um gesund und glücklich zu sein.
Autorenportrait
Dr. med. Gabi Hoffbauer, geb. 1955, ist Fachärztin für Innere Medizin und erfolgreiche Buchautorin; tätig in eigener Praxis, vor allem in der Gesundheitsberatung; darüber hinaus gefragte Referentin zu ganzheitlichen Gesundheitsthemen. Sie lebt in München.
Leseprobe
Vorwort
Hormone kommen heutzutage nicht nur in den Fällen zum Einsatz, denen ein krankhafter Hormonmangel zugrunde liegt. Heute werden von Frauen wie von Männern geradezu hemmungslos Hormone geschluckt, und zwar zur Verbesserung des Befindens, des Aussehens, der Leistungsfähigkeit und Fitness, zum Aufhalten des Alterungsprozesses und um viele andere Dinge zu vermeiden, die gewiss keine Krankheiten sind.
Oder sind Sie der Meinung, dass die Wechseljahre eine Krankheit sind oder dass es ein krankhafter Prozess ist, wenn man mit den Jahren älter wird? Im Gegenteil: Es entspricht natürlichen Gesetzmäßigkeiten, dass Frauen um das 50. Lebensjahr ihre Fähigkeit, Babys zu bekommen, allmählich verlieren, was sich darin zeigt, dass die Menstruation unregelmäßig auftritt und schließlich ganz ausbleibt. Bisher ist jede Frau in diese Lebensphase eingetreten, genauso wie sie viele Jahre zuvor die Pubertät durchlebt hat. Selbst wenn weder Pubertät noch die Wechseljahre generell nur angenehme Seiten haben, so handelt es sich doch um ganz natürliche Vorgänge im Körper eines Menschen, die nichts mit Krankheiten zu tun haben. Auch die Tatsache, dass jeder Mensch Tag für Tag älter wird, ist weder eine Tragödie noch eine Krankheit, auch wenn man damit rechnen muss, dass verschiedene Beschwerden und Erkrankungen im Alter häufiger auftreten als in der Jugend. Andere hingegen, das vergisst man leider zu oft, kommen im Alter viel seltener oder gar nicht mehr vor, wie zum Beispiel die klassischen Kinderkrankheiten Masern, Röteln usw.
Jede Lebensphase hat also ihre Besonderheiten: angefangen von den speziellen Erfahrungen und Erlebnissen jedes Lebensabschnittes über die altersentsprechenden körperlichen Veränderungen bis hin zu altersspezifischen Erkrankungen. Kein Mensch würde behaupten, dass es komisch ist, dass Babys erst
nach einiger Zeit Zähne bekommen, Kleinkinder erst langsam laufen lernen und alle Kinder dabei ständig wachsen. Warum soll es dann eigenartig sein, dass ältere Menschen weiße Haare bekommen, ihre Haut faltig wird und viele von ihnen eine Brille brauchen, um die Zeitung zu lesen?
Besonders in den fortschrittlichen Ländern der Welt hat man den Alterungsprozess zu einer leidvollen Schmach degradiert, nicht selten wird das Altern an sich schon als Krankheit angesehen, die uns schwach und hilfsbedürftig macht.
Gewiss ist das Älterwerden nicht nur eine reine Freude. Wie schon gesagt, gibt es tatsächlich einige Krankheiten, die in dieser Lebensphase häufiger auftreten, und schließlich müssen viele Menschen in sehr hohem Alter einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Doch sollte niemand vergessen, wie beschwerlich das Leben in den ersten Tagen und Monaten auf dieser Erde war. Keiner hätte dies überlebt, wäre er nicht von liebevollen Erwachsenen umsorgt und aufopfernd gepflegt worden. Und nur für die wenigsten Menschen war die Pubertät ein reines Zuckerschlecken. Ebensowenig ist das Erwachsenenalter mit all seinen Verpflichtungen für jedermann ein Füllhorn reinsten Glücks. Doch warum entwickeln so viele Menschen eine nahezu irrationale Angst vor dem Älterwerden?
Diese Angst hat man uns eingeflößt, damit wir die verschiedensten Dinge kaufen, um uns wieder jünger, besser, leistungsfähiger, attraktiver, schlanker und fitter zu fühlen. Doch was die Anti-Aging-Industrie in jedermann vor allem anzusprechen vermag, ist vermutlich die tief verborgene Angst vor der Endlichkeit des Seins, die wir lieber verdrängen, als uns mit ihr auseinanderzusetzen. Und es mag auch die Angst davor sein, ausgegrenzt zu werden, nicht mehr dazuzugehören, ins moderne Abseits der Altenpflege abgeschoben zu werden. Schließlich ahnen wir alle, dass wir im Alter nicht wie das Neugeborene nur von liebenden Menschen umsorgt und aufopferungsvoll gepflegt werden, falls es uns nicht mehr gelingt, all unsere Körperabläufe und Tätigkeiten selbst zu organisieren.
Diese und viele andere Ängste greift die Anti-A ...