Beschreibung
'Ein intelligentes Feuerwerk in bester Bellow-Manier' Ravelstein ist berühmt und hat ein Netzwerk von Freunden in der ganzen Welt. Als Philosophieprofessor an einer amerikanischen Universität war er verehrt, reich wurde er als Bestsellerautor und konnte sich dann endlich den Luxus leisten, den er zeit seines Lebens geliebt hat. Aber Ravelstein muss bald sterben. In Paris trifft er noch einmal seinen alten Freund Chick, einen amerikanischen Schriftsteller. Chick, Ich-Erzähler des Romans, soll Ravelsteins Biografie schreiben, gnadenlos offen und ungeschminkt. Beim eleganten Souper mit Chicks junger Frau und Ravelsteins schönem Liebhaber, beim Flanieren und Einkaufen oder im Café de Flore diskutieren die beiden Freunde Ravelsteins Leben, gemeinsame Erlebnisse, und sie mokieren sich über den Niedergang der amerikanischen Kultur, über den Ravelstein sein berühmtes Buch geschrieben hat. Aus diesen Gesprächen und Rückblenden entsteht Ravelsteins Leben, die Biografie, an der Chick arbeitet und in der sich auch sein eigenes Leben spiegelt. Der Roman, wie oft bei Saul Bellow voll autobiografischer Züge, besticht durch amüsante Anekdoten und Aperçus, wunderbar erzählte Episoden und treffende Charakterisierungen. Ein großes Lesevergnügen.
Autorenportrait
Saul Bellow wurde am 10. Juni 1915 in Lachine/Quebec als Sohn jüdisch-russischer Einwanderer geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Montreal, 1924 zog die Familien nach Chicago. Dort besuchte er die Tuley High School und studierte später Anthropologie und Soziologie an der Northwestern University. Bellow übte verschiedene Tätigkeiten aus, bevor er seit 1938 dauerhaft an verschiedenen amerikanischen Universitäten lehrte, unter anderem an Princeton und an der Universität von Chicago. Am 5. April 2005 starb der Schriftsteller in Brookline, Massachusetts, im Alter von 89 Jahren. Bellow war mehrmals verheiratet und hatte vier Kinder. Saul Bellow selbst erhielt für sein umfangreiches literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Nobelpreis für Literatur 1976.
Leseprobe
Leseprobe