Beschreibung
Die Antwort auf Buebs Lob der Disziplin! Obwohl Lehrkräfte Schwerstarbeit leisten, scheitern immer mehr Kinder am Bildungsprozess. Bestsellerautor Joachim Bauer macht deutlich, welche Perspektiven sich aus aktuellen neurobiologischen Forschungen ergeben: Disziplin kann allein nichts ausrichten. Wer in Schülern Motivation und Lust am Lernen wecken will, muss gelingende Beziehungen mit ihnen gestalten. Ein notwendiges Buch für Eltern, Lehrer und Politiker!
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Autorenportrait
Prof. Dr. med. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, Arzt und Psychotherapeut. Nach erfolgreichen Jahren an der Universität Freiburg lehrt und arbeitet er heute in Berlin. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er den renommierten Organon-Preis. Er veröffentlichte zahlreiche Sachbücher, u. a. 'Warum ich fühle, was du fühlst'. Zuletzt erschienen bei Blessing/Heyne der SPIEGEL-Bestseller 'Selbststeuerung - Die Wiederentdeckung des freien Willens' (2015), 'Wie wir werden, wer wir sind - Die Entstehung des menschlichen Selbst durch Resonanz' (2019) und 'Fühlen, was die Welt fühlt' (2020).
Leseprobe
Sch?ler verstehen - eine ?Neurobiologie der Schule? Ein ?Lob des Regens? hat noch keine W?ste in fruchtbares Land verwandelt. Ebenso wenig wird ein ?Lob der Disziplin?, wie es manche derzeit gern singen, zu mehr Disziplin und Lernkultur an unseren Schulen f?hren. Dieses Buch, das - trotz der beschr?ten Effekte von Lobges?en - den Titel ?Lob der Schule? tr?, ist keine Bekenntnisschrift, sondern ein Sachbuch. In der Schule geht es um K?pfe, um Geist, Kreativit? Motivation und um ein kooperatives Miteinander, und das hei?: um dynamische Ph?mene, die allesamt eine neurobiologische Grundlage haben. Gibt es eine ?Neurobiologie der Schule?? Mein Buch will allen, die die Schule zu einer lebendigen und menschlichen Bildungsst?e machen wollen, etwa das geben, was ein Buch ?ber Brunnenbau und Bew?erung f?r diejenigen w?, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ein von Austrocknung bedrohtes St?ck Land fruchtbar zu erhalten. Selbstverst?lich erfordern die Abl?e in der Schule ein Mindestma?an Disziplin, jenem Desiderat, dem der langj?ige Leiter der ?Schule Schloss Salem?, Bernhard Bueb, 2006 ein ganzes Buch gewidmet hat. Wer es aber einfach dabei bel?t, von Kindern mehr ?Respekt? und f?r Eltern und P?gogen mehr ?Autorit? zu fordern, ohne zu sagen, auf welchen Voraussetzungen Respekt und Autorit?gr?nden, macht es sich zu leicht. Aus den Verh?nissen einer Schule f?r Jugendliche aus ?berwiegend privilegierten Elternh?ern, einer Schule, an der Sch?lerinnen und Sch?ler von fr?h bis sp?intensive Erziehungs- und Bildungsangebote wahrnehmen d?rfen bzw. m?ssen, lassen sich keine allgemein g?ltigen Lehren f?r das ?ffentliche Bildungssystem ziehen, das uns heute Sorgen macht. Dieses Buch soll Sch?lern, Eltern, Lehrern, aber auch anderen, die junge Menschen und das System Schule f?rdern wollen, lebensnahe Hinweise geben, wie der N?boden aussehen muss, auf dem Liebe zum Leben, Motivation und die Lust am Lernen wachsen k?nnen. Wer ein Haus bauen will, dem ist nicht damit gedient, dass ihm Dutzende von Leuten Hunderte von M?glichkeiten ausmalen, wie sch?n sich so ein Haus einrichten lie?, wenn ihm kein Ingenieur oder Architekt zur Seite steht, der wei? mit welchen Materialien und welcher Konstruktion sich ein stand- und sturmfestes Geb?e errichten l?t. Nichts anderes gilt f?r die ?Konstruktion? eines Systems namens Schule. Es gibt zahlreiche Wege,eine gute Schule zu realisieren. Was aber in ihr wie in jeder Bildungsinstitution wirklich z?t, ist jene Kompetenz, die im Falle eines Hausbaus vom Ingenieur oder Architekten erwartet werden muss. Der Bedeutung, die dort der Statik zukommt, entspricht im System Schule 1. die Motivation zum Erwerb von Bildung, 2. der Wille zur Kooperation zwischen Lernenden, Lehrenden und Eltern und 3. die F?gkeit von Lehrern und Sch?lern, im Unterricht eine Beziehung zu gestalten, die Lehren und Lernen m?glich macht. Doch wer kennt sich mit diesen drei dynamischen Gr??n aus? Motivation, kooperatives Verhalten und Beziehungsgestaltung sind Faktoren, die neurobiologisch verankert sind. Folglich brauchen wir - und dies ist ein neuer Ansatzpunkt - eine ?Neurobiologie der Schule?. Welche Perspektiven sich aus ihr ergeben - f?r Sch?ler, Lehrer und Eltern, aber auch f?r die Schulpolitik und die Gesellschaft als Ganzes -, wird Thema dieses Buches sein. Die Neurobiologie hat weder Deutungshoheit noch einen Alleinvertretungsanspruch zu erheben. Keine Frage: Das Thema Schule erfordert die Beitr? vieler Disziplinen. Wir brauchen das Wissen von Entwicklungspsychologen, die Auskunft dar?ber geben k?nnen, was Kinder und Jugendliche - bezogen auf ihr jeweiliges Alter - begreifen und leisten k?nnen. Nat?rlich braucht die Schule auch Experten f?r Didaktik, die wissen, wie man Lerninhalte so pr?ntiert, dass sie f?r Sch?ler interessant, lebensnah und verst?lich sind. Die Entwicklung des Systems Schule braucht vor allem erfahrene, souver? Lehrkr?e, die ihre Sch?lerinnen und Sch?ler m?gen und in der Lage sind, in der Manege des Klassenzimmers zu be Leseprobe
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