Beschreibung
Vampire in Berlin! Es heißt, da ist ein Junge, der einst von einem dunklen Wesen gebissen wurde. Seltsame Veränderungen sind ihm damals widerfahren, die er jedoch verbergen konnte. Jahre später, gerade als er die Liebe seines Lebens trifft, holt ihn seine Vergangenheit ein. Denn sie sind mitten unter uns die Vampire. In den Tiefen Berlins lauern sie, sie nähren sich von unserem Blut und unseren Tränen, und es bleibt nur wenig Zeit, ihre Rückkehr aufzuhalten
Boris Koch, der junge deutsche Autor von Der Drachenflüsterer und preisgekrönter Jugendkrimis, legt mit Gebissen eine großartige und einmalige Vampirgeschichte vor. Von Sergej Lukianenko in Russland und Stephenie Meyer in Amerika losgelassen, schickt Boris Koch die Geschöpfe der Nacht nun in Deutschland auf die Straßen Atemberaubende Mystery vom Shootingstar der deutschen Phantastik
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Heyne, Wilhelm Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe Gmb
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München
Autorenportrait
Boris Koch, Jahrgang 1973, wuchs auf dem Land südlich von Augsburg auf, studierte Alte Geschichte und Neuere Deutsche Literatur in München und lebt heute als freier Autor in Berlin. Er ist Mitveranstalter der phantastischen Lesereihe "Das StirnhirnhinterZimmer" und Redakteur des Magazins "Mephisto". Zu seinen Buchveröffentlichungen gehören Der Drachenflüsterer, die Fantasy-Parodie "Die Anderen" und der mit dem Hansjörg-Martin-Preis ausgezeichnete Jugendkrimi "Feuer im Blut" sowie der Shadowrun-Roman "Der Schattenlehrling".
Leseprobe
Niederbachingen, August 1986 Der Grash?pfer sprang davon, bevor er Feuer fing. Alex hatte es ja gleich gesagt, doch Jochen und Franz hatten ihm die Brille abgenommen und versucht, die Sonnenstrahlen mit dem dickeren, linken Glas so zu b?ndeln, dass Flammen entstanden. Im Fernsehen lie?n sich so Lagerfeuer entz?nden, zumindest Heu oder Stroh. Doch der Grash?pfer hatte nicht einmal zu rauchen begonnen. "Nimm den braunen H?pfer da dr?ben, der ist bestimmt trockener als der gr?ne von eben", schlug Jochen vor. Im Kreis knieten sie sich um das Insekt. Alex kniff die kurzsichtigen Augen zusammen, um besser zu sehen. Das Gras kitzelte an seinen nackten Beinen, die blo?n Fu?ohlen waren dunkel vor Erde. Ganz langsam, um das Tier nicht zu erschrecken, beugte er sich vor. Die Sonne brannte auf seinen Nacken und die Schultern herab, und er sp?rte, wie ihm der Schwei?aus den Poren trat. Nach dem Mittagessen hatte seine Mutter ihn trotz aller Proteste mit Sonnencreme eingerieben. Mit Lichtschutzfaktor zw?lf! Sonst nahm er h?chstens vier, wenn ?berhaupt, das fand er m?licher. Old Shatterhand und Huck Finn hatten schlie?ich gar keine Sonnencreme benutzt; Helden hatten sowieso immer sonnengebr?te und wettergegerbte Gesichter. So ein bisschen Sonnenbrand tat doch nicht weh. Au?rdem gefiel es ihm, wenn sich die Haut sch?e - dann versuchte er immer, mit Zeigefinger und Daumen ein m?glichst gro?s St?ck abzuziehen, ohne dass es zerriss. Die verbrannte Haut war ganz wei?und so faszinierend d?nn. Vielleicht hatte seine Mutter beim Eincremen ja eine Stelle ?bersehen, dachte er hoffnungsvoll. Keiner der drei Jungen sprach ein Wort, sie atmeten sogar kaum, um den Grash?pfer blo?nicht zu vertreiben. Franz' ausgestreckte Hand mit den dicken Fingern und den abgekauten Fingern?ln zitterte nicht, und das helle Licht spiegelte sich in den ungeputzten Gl?rn. Alex konnte nicht genau erkennen, ob die Sonnenstrahlen wirklich exakt auf dem Grash?pfer geb?ndelt wurden, aber er war sicher, dass Franz genau darauf achtete. Der kr?ige Junge mit den kurzen blonden Haaren, den st?ig zerkratzten Beinen und der gro?n Nase fixierte das Insekt so konzentriert, als k?nne er es allein mit seinem Blick entz?nden. Sein Mund stand leicht offen, die Zungenspitze zeigte sich im linken Mundwinkel. Sekunden verrannen, in der Ferne tuckerte ein Traktor, um sie herum zirpten Grillen und brummten K?r. Eine Bremse setzte sich auf Alex' Schulter, und er versuchte, sie lautlos wegzuw?nschen; bewegen durfte er sich jetzt nicht. Der Grash?pfer sprang mit einem weiten Satz zwischen Franz und Jochen hindurch und davon. Sofort schlug Alex die Bremse tot; deren Stiche brannten h?llisch. Hoffentlich hatte er sie noch rechtzeitig erwischt. "Dem ist sicher zu hei?geworden", sagte Franz, und Jochen nickte. "Wahrscheinlich hat er die Flammen schon z?ngeln gesp?rt. Wir m?ssten die Viecher irgendwie anketten", grinste er, und seine unruhigen braunen Augen huschten hin und her. Er war schm?tig und sein K?rper voller Leberflecken, die wirren dunklen Haare fielen ihm tief in Stirn und Nacken. Zwischen den oberen Schneidez?en zeigte sich eine breite L?cke, durch die er oft die Melodien verschiedener Fernsehserien pfiff, allerdings nur selten erkennbar. Grinsend fragte er Alex: "Meinst du, Grash?pfer k?nnen Sonnenbrand kriegen? Dann ist der heute Abend krebsrot und kann als Gl?hw?rmchen arbeiten!" Lachend erhoben sie sich, und Alex sch?ttelte den Kopf. "Die kriegen keinen Sonnenbrand, die haben doch gar keine Haut." "Aber lustig w?s", sagte Jochen. Alle drei hatten ihre T-Shirts ausgezogen und in den Bund der Turnhosen gestopft. 33 Grad im Schatten, und die Sommerferien hatten gerade erst begonnen. F?nfeinhalb Wochen Freiheit lagen noch vor ihnen, bevor sich ihre schulischen Wege trennen w?rden. Alex w?rde ab September auf das f?nfzehn Kilometer entfernte Gymnasium gehen, Jochen und Franz - wie die meisten aus ihrer Klasse - zun?st weiter auf die Schule im benachbarten Oberbachingen. Teilha Leseprobe
Leseprobe