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Krebs - Und alles ist anders

BRIGITTE-Buch

Erschienen am 12.01.2009
16,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453285200
Sprache: Deutsch
Umfang: 287 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 20.5 x 13.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Einmal Hölle und zurück »Es ist Krebs«. Drei Worte, und nichts bleibt, wie es war. Die BRIGITTE-Autorin Vera Sandberg ist 54 Jahre alt, frisch verliebt und guter Dinge, als die Krankheit sie trifft. Der Schock führt sie zu einer neuen Betrachtung ihres Lebens. So wird ihr Tagebuch über die Zeit davor und danach zugleich eine spannende Bestandsaufnahme. Brustkrebs jede achte Frau in Deutschland ist betroffen, es ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Als Vera Sandberg mit der Diagnose konfrontiert wird, kann sie es nicht fassen. Warum ich? Warum jetzt? Das muss ein Irrtum sein! Wut, Enttäuschung, Kränkung sind die ersten Gefühle. Doch nach und nach versteht sie dieses neue Lebenskapitel als Ergebnis der vorangegangenen. Sie schildert, wie ihr geholfen wird, wie sie mitten im Unglück die Liebe findet, die sie braucht, und wie sie sich selbst verändert. Sie beginnt, ihre Krankheit als Teil von sich zu verstehen und damit näher zu sich selbst zu kommen. Eineinhalb Jahre im Leben einer Frau, die mit dem Krebs mehr Glück erfährt als je zuvor . Mit großer Offenheit, manchmal frech und immer neugierig auf das, was kommt, schreibt BRIGITTEAutorin Vera Sandberg über Krebs, der Teil ihres Lebens wird Ein Buch, das Fragen stellt, persönlich ist und Mut macht Mit wichtigen Informationen zu Vorsorge, Früherkennung und Therapien

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Autorenportrait

Vera Sandberg, geboren 1952 in Berlin, absolvierte ihr Journalistik-Studium in Leipzig und war 12 Jahre lang Redakteurin einer Tageszeitung in Ost-Berlin. Im Juni 1989 wurde ihr die Ausreise bewilligt, seit 1990 ist sie Autorin bei BRIGITTE und hat mehrer

Leseprobe

Als ich Anfang 2007 endlich mein altes Vorhaben in Angriff nahm, Tagebuch zu führen, ahnte ich nicht, wie wichtig das Schreiben an diesem Buch für mich werden würde. In diesem Jahr bekam ich Krebs. In diesem Jahr verließ mich ein Mann, und ich fand einen, den ich lieben kann. In diesem Jahr verstand ich mein Leben neu. Das Nachdenken im Schreiben hat mir einen Weg zu mir geöffnet, zu meinen Erinnerungen, zu meinem Innern. Der Krebs war mein Begleiter, mein strenger Freund, der mich zwang, genauer hinzuschauen, ehrlicher zu werden. Ich habe die Krankheit bisher gut überstanden, und wenn sie nicht wiederkommt, hat sie mir mehr geholfen als geschadet. Natürlich habe ich das Tagebuch für die Veröffentlichung überarbeitet, ich habe Erklärungen eingefügt, die ich mir selbst nicht geben müsste. Ich habe alle Namen geändert bis auf einen. Und welcher das ist, wird hier nicht verraten. Aber ich habe keine Ereignisse erfunden, hinzugefügt, abgewandelt. So und nicht anders ist es nach meinem Gedächtnis gewesen, mein Leben bis hierher. Mit dem Abschied aus meinem Geburtsland, mit den Kämpfen um die Liebe, mit den beiden Kindern, die ich allein erziehen musste, mit mir, die ich mir lange Jahre ein unbekanntes Wesen war. Was davon zum Krebs gehört und was nicht, werde ich nie erfahren und unterscheiden können. Ich glaube, diese Krankheit ist nur ein weiteres biografisches Ereignis, ich muss sie verstehen, in mein Leben integrieren. Und als Grund nutzen, sorgsam mit meinen Tagen umzugehen. Das ist es, warum ich diesen Text öffentlich machen will: Meine Bitte an alle Betroffenen, der Horrordiagnose einen Sinn zu geben. Nämlich für das ganze restliche Leben besser mit sich selbst umzugehen. Dabei viel Glück, wir können es alle brauchen! Vera Sandberg Börnicke, Oktober 2008 Die Ahnung 3. Januar 2007 bis 12. Juli 2007 Ein Mann verlässt mich, ich spüre einen Knoten in der Brust, ich lerne viele Wartezimmer kennen und finde eine neue Liebe. Es ist gerade die Distanz zu meinen Ursprüngen, die mir gefällt Ich habe nichts, wohin ich zurückkehren könnte. Susan Sonntag, aus: Geist und Glamour 30. Januar 2007 Er ist gegangen. Am Handy teilt er mir mit: »Ich bin jetzt bei ihr. Und hole morgen ein paar Sachen.« Er wollte übers Wochenende nachdenken, ist für zwei Tage nach Thüringen gefahren. Sie oder ich. Als ob er die Wahl gehabt hätte. Die Fragestellung war für mich schon das Aus. Das Fazit: dieser Anruf aus ihrer Wohnung. Babyschreien im Hintergrund. Unsere zwei Jahre, kein Abschied wert. Zum Glück sitzen gerade Henry, ein Freund, und meine Cousine Katja bei mir. Ich bin erstarrt, und sie wettern über den undankbaren, stillosen Kerl. Und dass ich ihn doch gar nicht nötig hätte. Nicht nötig. Offenbar doch. Das sagt man immer, um jemanden aufzubauen: Du bist so eine tolle Frau, der hatte dich gar nicht verdient. Ja, ja. Sülze. Nicht verdient. Nicht nötig. Lieb gemeint. Aber das sind die falschen Vokabeln. Wir alle tun keine Dinge, die wir nicht irgendwie nötig haben. Ich habe ihn gebraucht, und warum, das spielt jetzt keine Rolle mehr. Er hat es nicht bemerkt. Oder es hat ihn nicht interessiert. Ich spüre meine Verantwortung. Mein Versagen. Ich weiß, dass ich kein Opfer bin. Nur eben verraten, verlassen. Vertrautes Gefühl. 1. Februar 2007 Wieder einmal bin ich auf Los. Es ist so anstrengend. Vor zwei Jahren sind wir in das neue Haus eingezogen, Johann und ich. Wir kannten uns ein paar Wochen. Den Hauskauf hatte ich schon Monate vor unserer ersten Begegnung klargemacht. Dann gab es ihn, Johann, und die Vorstellung, nun doch nicht allein das große Haus bewohnen zu wollen, war sofort da. Ich dachte, es spielt keine Rolle, dass es meins ist. Und dass er aus einer völlig vergammelten Einzimmerwohnung mit unsäglichen Eichenmöbeln und einem halben Dutzend alten Computern zu mir gezogen ist, das habe ich als mögliche Warnung verdrängt. So gern wollte ich einen Mann. Zu gern. Meinen Mann. Und nun hatte ich ein altes Bauernh Leseprobe