Beschreibung
Ein Lexikon, das mit Spaß und Spannung durch Leben und Werk von 75 großen Künstlern führt: von Giotto, der ersten erfassbaren Malerpersönlichkeit, über die Maler der Renaissance, über Albrecht Dürer, Rembrandt und Paul Cézanne bis hin zu Künstlern des 20. Jahrhunderts wie Andy Warhol und Keith Haring. Jenseits staubtrockener Kunstgeschichte erläutert Susanna Partsch die Stile der Maler, stellt das Besondere in ihren Biographien dar und verknüpft Fakten mit Anekdoten und Legenden. Mit Personen- und Sachregister zum Nachschlagen!
Autorenportrait
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Leseprobe
Künstler-Lexika, sollte man meinen, gibt es genug. Da finden sich Werke in einem Band, ein Lexikon umfasst insgesamt 43 Bände, ein anderes, das seit 1980 im Entstehen ist, wächst unaufhörlich. Die ersten 50 Bände sind erschienen, die Künstler sind alphabetisch geordnet, und gerade hat man mit dem Buchstaben -G- begonnen ...Im vorliegenden Buch jedoch befinden sich die Biografien von -nur- 75 Künstlerinnen und Künstlern, angefangen bei Giotto, der im 14. Jahrhundert lebte. Denn erst ab dieser Zeit werden Künstlerpersönlichkeiten biografisch fassbar; vorher weiß man zwar vielleicht mal einen Namen, aber kaum Geschichten aus dem dazugehörigen Leben. Andere Biografien bestehen hauptsächlich aus Legenden. Viele von ihnen finden sich in den Lebensbeschreibungen der bedeutendsten italienischen Maler, Bildhauer und Architekten, die Giorgio Vasari (1511-1574) niedergeschrieben und 1567 veröffentlicht hat. Vasari war selbst Maler und Architekt, stammte aus Arezzo, verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Florenz und begann irgendwann, die Biografien seiner Kollegen zu sammeln. Er gilt als der Vater der Kunstgeschichte, weil er nicht nur das Leben der einzelnen Künstler wiedergab, sondern auch versuchte, ihre Kunst einzuordnen. Lange Zeit beriefen sich die Kunsthistoriker auf seine Biografien und zweifelten deren Wahrheitsgehalt nicht an; bis der Amerikaner Paul Barolsky nachwies, dass sich bei Vasari Dichtung und Wahrheit vermengen und dass er viel Spaß am Spiel mit der Sprache hatte. So behauptete er, dass der Maler Paul Vogel (Paolo Uccello, um 1400-1475) besonders gut Vögel malen konnte und dass Leonardo einen Löwen (= leone) entworfen habe, Geschichten, die er sich ausdachte, die aber immer wieder abgeschrieben wurden. Dennoch ist Vasari das große Vorbild für alle späteren künstlerbiografischen Werke gewesen und so auch für dieses Buch. Über die Auswahl der in dieses Buch aufgenommenen Künstler lässt sich natürlich streiten. In der Gegenwart sind noch lebende Künstler nicht berücksichtigt. Manche werden ausgerechnet ihren Lieblingskünstler vermissen. Ich habe bei der Vorbereitung des Buches verschiedene Künstlerlisten gemacht und sie vor allem jungen Menschen und Kunstlehrern vorgelegt, aber auch Kunsthistorikern und kunstinteressierten Freunden. Die Listen waren allesamt zu lang, und der Diskussionen darüber war kaum ein Ende. Trotzdem schälte sich irgendwann ein fester Kern der Künstler heraus, auf die sich alle verständigen konnten. Zugeständnisse musste dabei jeder machen, und im Zweifelsfall hatte eben die Autorin des Buches das letzte Wort. Auf die Architekten und Fotografen haben wir schweren Herzens verzichtet. Hätte man auch nur die allerwichtigsten von ihnen aufnehmen wollen, wäre das Buch so dick und unhandlich geworden, wie es gerade nicht werden sollte. [...] Susanna Partsch Leseprobe