Beschreibung
Im Buch der Bücher fehlen einige Kapitel: Unter den wachsamen Augen von Engel Raziel soll Biff diese Lücke füllen und alles über die Kindheit und die turbulente Jugend von Jesus Christus berichten. Biff ist der einzige glaubwürdige Zeuge dieser Zeit, schließlich ist er in all den Jahren Jesus' bester Freund gewesen und stand ihm schon zur Seite, als dieser noch versuchte, vertrocknete Eidechsen zum Leben zu erwecken.
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Autorenportrait
Der ehemalige Journalist Christopher Moore arbeitete als Dachdecker, Fotograf und Versicherungsvertreter, bevor er anfing, Romane zu schreiben. Inzwischen haben seine Bücher längst Kultstatus. Christopher Moore liebt den Ozean, Acid Jazz und das Kraulen von Fischottern. Er lebt in San Francisco.
Leseprobe
Wer kennt schon das Leben von Jesus Christus - abgesehen von seiner Geburt und seinem Sterben am Kreuz inklusive Wiederauferstehung? Wer kann schon mit Sicherheit sagen, was Jesus nach seiner Geburt bis zu seinem dreißigsten Geburtstag getrieben hat? Niemand. Daher hat das göttliche Gericht entschieden: Auch diese Jahre müssen publik gemacht werden. Schließlich soll sich niemand beschweren können, er kenne nicht die ganze Geschichte. Engel Raziel wird auserkoren, diese schwierige Aufgabe zu meistern. Und dazu muss er nach fast 1970 Jahren Todesschlaf einen Mann namens Levi bar Alphaeus - kurz Biff genannt - aus dem Staube Jerusalems wieder zum Leben erwecken, denn dieser ungestüme, lausbübische Kerl ist von Kindesbeinen an Jesus' bester Freund gewesen. Damit Biff die Geschichte der vergessenen Jahre in Muße aufzeichnen kann, sperrt Engel Raziel ihn in ein Hotelzimmer in St. Louis ein und lässt ihn nicht mehr aus den Augen. Biff müht sich auch redlich, die kleinen und großen Abenteuer glaubhaft niederzuschreiben: Unfähig, etwas anderes als die reine Wahrheit zu sagen und genauso unfähig, sich gegen Hänseleien auch mal mit der Faust zu wehren, zieht Jesus Ärger geradezu magisch an. Doch Biff steht ihm immer zur Seite. Er ist Manns genug, die eine oder andere Lüge zu verbreiten und seinen Freund gegen rivalisierende Jugendbanden zu verteidigen. Da Jesus auch allen fleischlichen Gelüsten entsagt, muss er sich außerdem mit den vielen Frauen abplagen, die schon frühzeitig für den jungen Messias schwärmen. Eigentlich kein Problem, nur Maria Magdalena bereitet Biff wirklich Schwierigkeiten. Und während er in alten Erinnerungen an ihre abenteuerliche Reise nach China und Indien schwelgt, verfällt Engel Raziel in ihrem abgeschotteten Hotelzimmer mehr und mehr amerikanischen Seifenopern und amerikanischer Pizza. Kapitel 1 Ihr glaubt, ihr wisst, wie die Geschichte endet, aber das stimmt nicht. Vertraut mir, ich war dabei. Ich weiß Bescheid. Als ich dem Mann, der die Welt retten würde, zum ersten Mal begegnete, saß er am großen Brunnen in Nazareth, und eine Eidechse hing aus seinem Mund. Nur Schwanz und Hinterbeine waren noch zu sehen, Kopf und Vorderbeine steckten halb in seinem Rachen. Er war sechs, wie ich, und sein Bart noch nicht ganz ausgebildet, so dass er den Bildern, die ihr von ihm kennt, nicht eben ähnlich sah. Seine Augen waren wie dunkler Honig, und sie lächelten unter einer Mähne blauschwarzer Locken hervor, von denen sein Gesicht umrahmt war. Ein Licht - älter als Moses - sprach aus diesen Augen. 'Unrein! Unrein!', rief ich und deutete auf den Jungen, damit meine Mutter wusste, dass ich das Gesetz kannte, doch weder sie noch die anderen Mütter, die ihre Krüge am Brunnen füllten, beachteten mich. Der Junge nahm das Tier aus dem Mund und gab es seinem jüngeren Bruder, der neben ihm im Sand saß. Der Kleine spielte eine Weile mit der Echse, ärgerte sie, bis sie ihren kleinen Kopf reckte, als wollte sie beißen, dann hob er einen Stein auf und schlug dem Tier den Schädel ein. Ungläubig stieß er das tote Ding im Sand herum, und als er sicher war, dass es sich nicht mehr vom Fleck rühren würde, hob er es auf und gab es seinem älteren Bruder zurück. Ab in den Mund mit der Echse, und bevor ich ihn noch verpetzen konnte, war sie schon wieder draußen, lebhaft zappelnd und bereit, erneut zu beißen. Wieder reichte er sie seinem kleinen Bruder, der das Tier mit dem Stein zermalmte und damit die Prozedur erneut begann oder beendete. Dreimal noch sah ich, wie die Echse starb, dann sagte ich: 'Das will ich auch können.' Der Erlöser nahm die Echse aus dem Mund und sagte: 'Was davon?' Übrigens hieß er Josua. Jesus ist die griechische Übersetzung des hebräischen Jeschua, gleichbedeutend mit Josua. Christus ist kein Nachname. Es ist das griechische Wort für Messias, ein hebräisches Wort, das 'gesalbt' bedeutet. Ich habe keine Ahnung, wofür das 'H' in Jesus H. Christus steht. Auch danach hätte ich ihn damal Leseprobe