0

Die letzte Offenbarung

Thriller

Erschienen am 12.10.2009
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442371150
Sprache: Deutsch
Umfang: 512 S.
Format (T/L/B): 3.9 x 18.4 x 11.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Authentisch, spannend, rasant! Der neue deutsche Shootingstar des Mystery-Thrillers!

Autorenportrait

Stephan M. Rother wurde 1968 in Wittingen geboren. Er studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Philologie in Göttingen. Seit 1994 tourt er als 'Magister Rother' mit den verschiedensten historisch-künstlerischen Konzepten durch ganz Deutschland. Stephan M. Rother ist verheiratet und lebt heute in Bad Bodenteich.

Leseprobe

Rom brannte. Allerdings waren von hier, von den Terrassen der p?tlichen Sommerresidenz, keine Flammen zu erkennen. Der Palast von Castel Gandolfo erhob sich am Rand der Colli Albani, f?nfzehn, zwanzig Kilometer von der Ewigen Stadt entfernt. Doch der Nachthimmel im Norden sah aus wie blasses Blut, einem fluoreszierenden Nordlicht gleich oder dem Furcht einfl??nden Schweif eines Kometen. Beides Naturerscheinungen, welche die Menschen fr?herer Zeiten als Botschaften Gottes gedeutet hatten: Vorboten schrecklicher Ereignisse. Dies aber waren keine Vorboten. Dies war das Verh?nis selbst. Das Unheimlichste an der n?tlichen Szenerie war die vollkommene Lautlosigkeit, mit der das ferne Geschehen vor sich ging. Kein Motorenl? der Einsatzfahrzeuge, kein Sirenengeheul war hier in den Albaner Bergen zu h?ren. Alles war weit weg. Aus den Tiefen der p?tlichen G?en erklang das Konzert der Grillen. Klang es verst?rt in dieser Nacht? Verst?rend? Das halblaute Gemurmel der Betenden mischte sich darunter. Auch ich sollte beten, dachte Pedro De la Rosa. Mehr als jeder andere. Er fr?stelte. Er versuchte, es zu verbergen, doch es gelang ihm nicht. Ohne Aufforderung legte ihm jemand etwas ?ber die Schultern, einen Mantel oder eine Decke, er achtete nicht darauf. Hin und wieder erschienen schemenhafte Gestalten aus der Dunkelheit. Mit ged?fter Stimme brachten sie Neuigkeiten. De la Rosa h?rte die Worte, nickte und konnte sie doch nicht begreifen. Rom brannte. Ich sollte dort sein, dachte er. Wojtyla w? l?st dort gewesen. Der Deutsche, Benedetto, auch. Vermutlich. Was h?e ER wohl getan? Das Fr?steln kam wieder, und diesmal war es heftiger. Was hat er wohl getan?, verbesserte er sich. Er war dabei, als Nero die Stadt in Brand steckte und es dann den Christen in die Schuhe schob. Simon Petrus war dabei gewesen. Wie so viele seiner Glaubensbr?der und -schwestern war er daf?r am Kreuz gestorben. Er h?e mit angepackt, dachte De la Rosa. Er h?e versucht, den Menschen zu helfen. Er war mit Sicherheit ein kr?iger Mann, schlie?ich war er mal Fischer gewesen. Kein gro?r Gelehrter oder Politiker. Petrus h?e sich nicht abseits gehalten. ?Ich muss zu ihnen?, murmelte er. ?Sua Santita??, fragte eine leise Stimme. ?Euer Heiligkeit?? Pedro De la Rosa, Papst Pius XIV., horchte auf. Diese Stimme war anders als die anderen. Die Worte waren nicht etwa laut gesprochen, doch sie besa?n einen anderen Klang als das Gefl?ster, mit dem man ihm Nachricht von den Vorg?en in der Stadt gab. Der Papst wandte sich um, und Bruder Duarte deutete eine knappe Verneigung an. Der dunkelh?ige junge Mann war schon in Venezuela De la Rosas Vertrauter gewesen. ?Ich muss zu ihnen?, wiederholte der Papst. ?Weide meine Herde, hat der Herr zu Petrus gesprochen, und dort unten. dort unten verbrennt die Herde.? Duarte nickte, und seine Lippen verzogen sich zum Anflug eines L?elns. Es lag Verst?nis darin, nicht Herablassung. Duarte, stellte De la Rosa wieder einmal fest, war ein gut aussehender Mann. ?Wenn Sie jetzt nach Rom fahren, Euer Heiligkeit, wird der Pr?kt der carabinieri ein Gro?ufgebot von seinen Mannschaften abziehen. Wollen Sie das?? ?Ich k?nnte nach meinen Kr?en.? ?Sie w?rden nach Ihren Kr?en?, nickte der junge Mann. ?Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie Sie Seite an Seite mit den Arbeitern auf den Plantagen gestanden haben. Abends, wenn die anderen ersch?pft am Boden sa?n, haben Sie ihnen noch das Wort des Herrn verk?ndet. Nur waren Sie damals f?nfzehn Jahre j?nger - und Sie waren nicht der Papst, das Lieblingsziel aller Verr?ckten und Fanatiker dieser Welt.? Das L?eln verschwand aus seinem Gesicht. Es war, als w? eine Wolke vor den wei?n Mond gezogen. ?Was Sie dort unten geben k?nnten, Euer Heiligkeit, st?e in keinem Verh?nis zum Aufwand und den Gefahren. Hier dagegen k?nnen Sie etwas tun. Der B?rgermeister wird nat?rlich auch reden - aber der B?rgermeister ist nicht Sie.? De la Rosa sah ihn an. Er wusste, dass Duarte recht hatte. ?Das Studio ist vorbere Leseprobe