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Elfen wie Stahl

Die Stählernen Elfen 1 - Roman

Erschienen am 10.05.2010
15,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442267590
Sprache: Deutsch
Umfang: 589 S.
Format (T/L/B): 4.5 x 20.6 x 13.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Sie sind Elfen wie Stahl – sie weichen niemals zurück Konowa Flinkdrache ist ein Held unzähliger Schlachten, der Kommandant der Stählernen Elfen – und der Mörder eines Vizekönigs. Für dieses Verbrechen wurde er verbannt und seine Eliteeinheit wurde aufgelöst. Doch nun werden seine Dienste erneut benötigt, denn ein geheimnisvoller roter Stern bringt längst vergessene Magie ins Reich zurück. Die uralte Elfenhexe Schattenherrscherin triumphiert bereits, und Konowa Flinkdraches alte Truppe – die einzige, die sie aufhalten könnte – ist in alle Winde zerstreut …

Autorenportrait

Chris Evans wurde in Kanada geboren und lebt heute in New York City. Er ist Historiker mit dem Fachgebiet Militärgeschichte. "Elfen wie Stahl" ist sein erster Roman.

Leseprobe

BERGE SOLLTEN NICHT schreien, aber dieser tat es. Die Qual des Felsens vibrierte unter den Pfoten eines kleinen braunen Eichhörnchens, das sich hinter einen Felsbrocken dicht unter dem Gipfel kauerte. Die kalte Nachtluft summte in Harmonie mit dem Berg und verzerrte das Licht einer Sternschnuppe, die einen feuerroten Schweif über den Himmel zog. Schatten zerflossen und bildeten sich aufs Neue, mit leicht veränderten Formen. Das Eichhörnchen richtete sich auf den Hinterbeinen auf und blickte zum Himmel empor. Seine glitzernden Augen folgten der Bahn der Sternschnuppe gen Osten. Es seufzte und schüttelte seinen kleinen Kopf; ganz gleich, wie viele Jahrhunderte man darauf gewartet hatte, es überraschte einen immer, wenn sich eine Prophezeiung schließlich erfüllte. Die Sterne kehrten zur Erde zurück. Für ein Eichhörnchen mochte das ein seltsamer Gedanke sein, nicht jedoch für den Elfenmagus, der die Gestalt eines Eichhörnchens angenommen hatte. Der Magus blieb noch eine Weile in dieser Gestalt, ließ sich auf alle viere fallen und sprang zu einem Felsen, der ein paar Schritte entfernt war. Er streckte Arme und Beine aus, um die lockeren Hautfalten dazwischen beim Sprung zu nutzen. Er landete auf dem Felsbrocken und keuchte. Es war eindeutig einfacher, bergab zu fliegen. Er sah zum Berggipfel hinauf und erschauerte trotz seines Fells. Eine Baumgruppe hob sich von der Spitze ab. Und ich bin nur ein Eichhörnchen, dachte der Magus und rieb seine kleinen Pfoten wärmend aneinander, bevor er seinen Aufstieg fortsetzte. Der Schweif des Magus wurde dicker, je weiter er sich dem Gipfel näherte. Mit jedem Sprung fühlte sich der Boden unnatürlicher an. Etwas veränderte ihn von innen heraus, und er wusste, was es war. Die Wurzeln der Bäume auf dem Gipfelkamm gruben sich tief in das Gestein des Berges, um sich von dem Fels zu nähren. Bis heute waren sie auf dem Berggipfel gehalten worden, isoliert auf diesem Grat, wo sie, wenn schon nicht vernichtet, so doch wenigstens kontrolliert werden konnten. Doch die Sternschnuppe im Osten signalisierte, dass dem nicht mehr so war. Eine Macht, die seit dem Anbeginn der Zeiten nicht mehr auf dieser Welt gesehen worden war, kehrte zurück. Eine Macht, die sie retten oder auch vernichten konnte. Er konzentrierte sich auf den Wald und wünschte sich, mächtig genug zu sein, um sie vom Angesicht der Welt zu wischen; aber er wusste, dass dies weit außerhalb seiner Möglichkeiten lag. Er hoffte jedoch, dass sein Plan jemandem helfen würde, der über solche Kräfte verfügte. Das Einzige, was der Magus tun musste, war, eine Kleinigkeit zu stehlen. Und zu überleben. Aus diesem Grund hatte er sich verwandelt. Ein Magus, der als solcher in diesen Wald ging, würde niemals zurückkehren. Ein Eichhörnchen dagegen hatte die winzige Chance, unbemerkt zu bleiben und zu überleben. Hoffte er. Der Magus hielt erneut in seinem Aufstieg inne, um nach Luft zu ringen. Er beobachtete, wie sein Atem in der eisigen Luft Wolken bildete und nach oben stieg. Dadurch wurde sein Blick zu den Bäumen gezogen, die sich an den Fels klammerten. Nichts Lebendes hätte dort oben eine Heimstatt finden sollen, doch der Wald überlebte; seine Wurzeln bohrten sich tief in den Fels und saugten an dem bitteren Erz, das sie dort fanden. Seine Blätter wurden eisenschwarz, und der Wind schliff sie rasiermesserscharf. Die Rinde der Bäume kristallisierte, wurde durchsichtig und enthüllte die zähe Flüssigkeit, die darunter pulsierte, während die nadeldünnen Zweige nach unten stachen in der vergeblichen Suche nach etwas Fleischigem, das sie verzehren konnten. Es war ein Wald, jedenfalls eine Art Wald. Der Berg bebte, und Felsbrocken polterten seine Flanke hinab, als wollten sie den Wald abschütteln. Der Magus verbarg sich gerade noch rechtzeitig in einer Felsspalte, wo er abwartete, bis die Lawine vorbeigedonnert war. Unmittelbar darauf hob er seinen Kopf und bereitete sich darauf vor, die restliche Strecke zu bewältigen. Es wirkte nicht sehr vielverspreche

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