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Kosmologie für helle Köpfe

Die dunklen Seiten des Universums, Alpha Centauri

Erschienen am 15.05.2006
8,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442153824
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S., 45 s/w Illustr., durchg. s/w-Grafiken
Format (T/L/B): 1.5 x 18.5 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Eine spannende Reise in die Tiefen des Universums und zu einem der zentralen Rätsel der modernen Physik: Was ist Dunkle Materie?Alles, was wir über das Universum wissen, haben wir über das Licht, sprich die Strahlung, die wir aus dem All empfangen, in Erfahrung gebracht. Etwa 90 Prozent der Masse des Universums liegt für uns jedoch im Dunkeln. Die zentrale Frage der Astronomie lautet daher: Woraus besteht diese Dunkle Materie? Harald Lesch und Jörn Müller laden ein zu einer spannenden Forschungsreise ins Unbekannte.Zwei Themen sind in Physik und Astronomie zurzeit Gegenstand intensiver Forschung: Dunkle Materie und Dunkle Energie. Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, ist eines der zentralen Rätsel der Kosmologie. Etwa 90 Prozent aller Materie im Universum sind unbekannt: unsichtbare Dunkle Materie. Mysteriöser noch als die Dunkle Materie ist die Dunkle Energie. Kosmologen sehen in ihr die Ursache für die beschleunigte Expansion des Universums. Von welcher Art die Dunkle Energie ist, weiß jedoch bis heute niemand. Die Autoren des Bestsellers 'Kosmologie für Fußgänger' geben Einblick in den aktuellen Stand der Forschung und informieren über die Versuche, die Phänomene zu erklären - anschaulich formuliert und in jedem Fall erhellend.

Autorenportrait

Harald Lesch ist Professor für Theoretische Astrophysik am Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität München, Fachgutachter für Astrophysik bei der DFG und Mitglied der Astronomischen Gesellschaft. Einer breiteren Öffentlichkeit ist er durch die im Bayerischen Fernsehen laufende Sendereihe "alpha-Centauri" bekannt. Seit September 2008 ist er Nachfolger von Joachim Bublath in der ZDF-Reihe "Abenteuer Forschung".

Leseprobe

I.VORWORT?Mehr Licht!? ? so lauteten angeblich Johann Wolfgang von Goethes letzte Worte auf dem Sterbebett. Was er jedoch damit sagen wollte, hat er mit in die ewige Finsternis genommen. ?Licht? und ?Dunkelheit?, zwei Begriffe, wie sie kontrastreicher kaum sein k?nnen, begegnen uns auf nahezu allen Ebenen unserer Erfahrungswelt. In der Natur sind der helle Tag und die dunkle Nacht vielleicht die auff?igsten Erscheinungen des so ungleichen Paares, jedoch wird dieser Gegensatz ebenso in der Geschichte der Menschheit ? oder im Leben einer Person ? immer wieder bem?ht. So wie das eine f?r Klarheit, Reinheit, Sch?nheit, auch Erkenntnis steht, so symbolisiert das andere das Unbekannte, das Geheimnisvolle, Verborgene, ja manchmal auch das Abgr?ndige. Im Lichte der Erkenntnis tritt die Wahrheit klar zutage, w?end die M?te der Finsternis versuchen, die Oberhand ?ber das Gute zu gewinnen. In wohl keiner Wissenschaft wird dieses Prinzip so offensichtlich wie in der Astronomie. Licht und Schatten, sowohl was das visuelle Erscheinungsbild des Kosmos als auch unser Wissen ?ber die Vorg?e im Universum anbelangt, liegen hier dicht beieinander. Doch speziell in den letzten zwei Jahrzehnten mehren sich die Anzeichen f?r eine Verschiebung der Gewichte in Richtung Dunkelheit und Unkenntnis.?er Jahrtausende hinweg war die Astronomie ? und sie ist es gr??enteils auch heute noch ? eine helle Wissenschaft. Am Tag dominiert die glei?nde Sonne den Himmel, und des Nachts funkeln abertausend Sterne am Firmament. Die Forschung war vornehmlich auf Objekte konzentriert, die aufgrund ihrer Strahlung ?auff?ig? waren. Fast ist man versucht, das mit dem Witz zu kommentieren, demzufolge ein Mann des Nachts seinen Schl?ssel unter einer Stra?nlaterne sucht und auf die Frage eines Passanten, wo er ihn denn verloren habe, antwortet: ?Eigentlich dort dr?ben, aber da ist es ja dunkel, und da sehe ich nichts.? Mittlerweile hat sich in dieser Hinsicht einiges ge?ert. Moderne Teleskope, auf der Erde und im Weltraum stationiert, und Detektoren, die nicht nur im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums empfindlich sind, sondern je nach Typ auch auf infrarotes, ultraviolettes und sogar R?ntgenlicht ansprechen, haben der Astronomie neue Beobachtungsfenster er?ffnet. Bislang ungeahnte Tiefen des Kosmos sind der Forschung zug?lich geworden, und die Objekte erscheinen in ?neuem Licht?.Heute wei?man recht gut Bescheid ?ber die Entwicklungsgeschichte des Universums, ?ber das Leben und Sterben der Sterne, ?ber die Natur der Galaxien und ?ber die Entstehung von Planeten. Intensive Beobachtungen und computergest?tzte Simulationen der Zust?e in verl?schenden Sternen gro?r Masse machen die Abl?e der Explosionsvorg?e bei den spektakul?n Supernova-Explosionen mehr und mehr transparent. Auch die vermeintlich v?llig leeren R?e zwischen den Sternen und Galaxien sind keine wei?n Flecken mehr auf der kosmischen Landkarte. Man hat erkannt, dass sich dort das so genannte interstellare Medium ausbreitet: ein Gemenge aus Elementarteilchen, Atomen, Molek?len und Staub, gr??enteils hoch verd?nnt, stellenweise auch zu riesigen Wolken verdichtet, den Geburtszentren neuer Sterne. Dank der R?ntgensatelliten ROSAT und Chandra kommt nun auch zunehmend Licht in die vielf?igen Erscheinungsformen Aktiver Galaktischer Kerne, der Quasare (quasi-stellare Objekte), Mikroquasare, Collapsare, Blazare, Mikroblazare und Gamma-Ray-Burster, denn so wie die Dinge augenblicklich stehen, scheint sich hinter allen der gleiche Prozess zu verbergen: n?ich eine Materieansammlung um ein zentrales Schwarzes Loch.Ausgesprochen tief greifend sind die Umw?ungen auf dem Feld der Kosmologie, jenes Wissenschaftszweigs der Astronomie, welcher sich mit der Entstehung und Entwicklung des Kosmos besch?igt. Hatte man vor etwa zwei Jahrzehnten noch geunkt, dass es k?nftig auf diesem Feld wohl kaum mehr Neues zu entdecken gibt, so hat sich die Situation mittlerweile ins Gegenteil verkehrt. Die Erkenntnis, dass der ?berwiegend Leseprobe