Beschreibung
InhaltsangabeWas passiert, wenn wir unsere innere Stimme auf stumm schalten und stattdessen Maschinen und Daten zu uns sprechen lassen? Sind wir noch Menschen, wenn wir aus Angst vor Kontrollverlust und Effizienzwahn menschliche Aspekte wie Zufall oder Vergesslichkeit unterdrücken? Lifelogging die digitale Lebensprotokollierung und Selbstvermessung des Menschen boomt. Eine Idee hat die Labore verlassen und ist dabei, den Alltag zu erobern. Für sein Buch besuchte Selke die Orte und Menschen, von denen die wichtigsten Innovationen ausgehen. Er sprach mit Technik-Entwicklern in den Laboren von Microsoft, traf Gurus und normale Anwender der wachsenden Selbstvermessungs-Szene sowie einen Unternehmer in Hollywood, der mit einem digitalen Friedhof den Wunsch nach Unsterblichkeit bedient. Die neuen Technologien bergen zahllose interessante Möglichkeiten, aber auch Gefahren: Was, wenn Fitness-Armbänder oder Human Tracking zur Normalität werden und unsere Daten vom Staat, den Krankenkassen, Arbeitgebern oder einfach dem Nachbarn eingesehen werden können? Droht eine neue Kultur der Überwachung? Stefan Selke schaut genau hin und beleuchtet die verschiedenen Facetten des Lifelogging - von der Quantified-Self-Bewegung über digitale Erinnerungshilfen bis hin zur digitalen Résistance. Er zeichnet ein beängstigendes Bild einer neuen Welt, in der wir zentrale Bereiche unserer Existenz der Technik überantworten. Letztlich kann die Frage nach dem 'guten' oder 'richtigen' Leben nicht an digitale Systeme delegiert werden. Wollen wir zulassen, dass die richtigen Lebensdaten über Zugehörigkeit und Ausschluss, über Karriere und Freundschaften entscheiden?
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Der vermessene Mensch