Beschreibung
Im April 1947 wird in einem Bunker an der österreichisch-italienischen Grenze ein Toter entdeckt. Die Leiche weist zwei Kopfschüsse und einen Schuß in die Brust auf. Der Ausweis, der bei dem Toten gefunden wird, stellt sich als gefälscht heraus. Nachforschungen aufgrund einer Tätowierung am linken Oberarm und Schmissen im Gesicht ergeben die wahre Identität des Toten: Es handelt sich um Dr. Gerhard Bast, geboren 1911, SS-Sturmbannführer, Mitglied der Gestapo, auf der Fahndungsliste für Kriegsverbrecher geführt. Über ein halbes Jahrhundert später fährt Martin Pollack nach Südtirol, um die Umstände dieses Todes zu eruieren. Sein Bericht spürt mit ungeheurer Intensität einem Menschen, einem Leben nach, das von Gewalt bestimmt war und durch Gewalt endete. Martin Pollack hat diesen Menschen kaum gekannt, doch er stand ihm nahe wie sonst niemand - es war sein eigener Vater. 'Ein bedrückendes Buch, eine kluge und glänzende Dokumentation und zugleich empfindsame Literatur. Ein Glücksfall.' Gabriele von Arnim im >Tagesspiegel<
Autorenportrait
Martin Pollack, geboren 1944 in Bad Hall, Oberösterreich, studierte Slawistik und Osteuropäische Geschichte. Bis 1998 Redakteur des >Spiegel<, unter anderem als Korrespondent in Wien und Warschau, seither freier Autor und Übersetzer. Für sein 'einprägsames und richtungweisendes Oeuvre' erhielt Martin Pollack 2011 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, 2012 wurde er mit dem Stanislaw-Vincenz-Preis ausgezeichnet. 2018 verlieh ihm die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay.
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