Beschreibung
Die Geschichte der jüdischen Minderheit im Rheinland von der Frühen Neuzeit bis heute steht im Mittelpunkt dieser Publikation. In 85 kommentierten Quellen wird ein neuer Blick auf die jüdische Geschichte geworfen. Jüdische Männer und Frauen werden nicht - wie so häufig - in erster Linie als Objekt von Herrschafts- und Behördenhandeln betrachtet, sondern kommen in den meisten Texten selbst zu Wort. Die Vielzahl der Quellengattungen und Perspektiven zeigt den Facettenreichtum jüdischen Lebens vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart innerhalb der sich wandelnden Mehrheitsgesellschaft. Das Buch richtet sich an alle interessierten Leser, die anhand der aussagekräftigen Texte mit den ausführlichen Einführungen und Kommentaren authentische Einblicke in die jüdischen Lebenswelten im Rheinland gewinnen wollen. Knappe Epochenüberblicke, ein Beitrag zur Quellensituation, eine Zeittafel und ein Glossar sowie eine historisch-thematische Karte runden den Band ab und ermöglichen als Lesebuch eine breite Nutzung in Schulen, Universitäten und sonstigen Bildungseinrichtungen. Eine Publikation des Landschaftsverbandes Rheinland
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Autorenportrait
Elfi Pracht-Jörns verfasste das fünfbändigen Standardwerks Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen.
Inhalt
Vorwort Einleitung Verborgene Lebenswelten - Quellen zur jüdischen Geschichte im Rheinland I. Jüdisches Leben in der Frühen Neuzeit 1. Einführung 2. Politisch-rechtliche Rahmenbedingungen 1 Die Kurkölnische Judenordnung von 1599 2 Ein Geleitbrief für zwei jüdische Familien in der Herrschaft Broich (Mülheim an der Ruhr), 1686 3 Ordentliche und außerordentliche Schutzjuden: Das Revidierte General-Privilegium und Reglement für die Juden im preußischen Staat, 1750 4 Schutz und Beschränkung: Die erneuerte Geleitskonzession für die Juden im Herzogtum Jülich-Berg, 1779. 5 Appell der Witwe des Meyer Zaudy aus Xanten an König Friedrich II., Ihr die Abnahme von 'Judenporzellan' zu erlassen, 1779 6 Eine Verordnung des Kurfürsten Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach gegen 'Pack- und Betteljuden', 1782 3. Jüdisches Alltagsleben 7 Vom 'Judendoktor' zum akademisch ausgebildeten Mediziner, 1667/1802 8 Eine jüdische Hochzeit in Kleve, 1674 9 Die Judengasse in Bonn: Ein Ghetto im 18. Jahrhundert, 1715/16-1797 10 Frühneuzeitliche Grabinschriften auf dem jüdischen Friedhof in Bonn-Schwarzrheindorf, 1754 und 1779 11 Hilfe in der Not: Juden und Christen während des .Rheinhochwassers, 1784 12 Wendezeit: Die neue Düsseldorfer Synagoge in der. Kasernenstraße, 1792 II. Jüdisches Leben vom Beginn der Emanzipation bis zum Ende der Weimarer Republik 1. Einführung 2. Politisch-rechtliche Rahmenbedingungen 13 Der Präfekt des Rur-Departements erläutert die napoleonische Judenpolitik bei der Einweihung der neuen Synagoge in Goch, 1812 14 Eingabe der Juden der linken Rheinseite an den Rheinischen Provinziallandtag gegen das 'Schändliche Dekret', 1826 15 Plädoyer des Vorstehers der jüdischen Gemeinde in Siegburg für die Annahme fester Familiennamen durch die Juden in den rechtsrheinischen Gebieten der Rheinprovinz, 1840 16 Die Bürger der Stadt Köln bitten den Rheinischen Provinziallandtag, sich für die staatsbürgerliche Gleichstellung der Juden einzusetzen, 1843 17 Der Landtagsabgeordnete Maximilian Freiherr von Loe spricht sich gegen die Emanzipation der Juden aus, 1843. 18 Ehrenurkunde der Krefelder Juden für den liberalen Politiker Hermann von Beckerath, 1847 19 Das 'Gesetz, die Verhältnisse der Juden betreffend' legt Grundsätze für die Organisation jüdischer Gemeinden fest, 1847 3. Gemeindeleben und Religion zwischen Tradition und Modernisierung 20 Die Krefelder Synagogenordnung verlangt Ruhe und Ordnung . Im Gottesdienst, 1836 21 'Ein neuer Geist durchweht die Synagogengemeinden allüberall' - Erinnerungen an das Leben der jüdischen Gemeinde Bonn um die .Mitte des 19. Jahrhunderts 22 Synagogenarchitektur in Stadt und Land, 1841, 1861, 1872, 1913 23 'Die neuen Tempel der deutschen Israeliten' - Synagogeninnenräume, 1841 und 1913 24 Die erste deutschsprachige Predigt in der Synagoge in Brühl, 1842 25 'Dank den braven Mitbürgern' - Synagogeneinweihungen als öffentliches Ereignis, 1848, 1861, 1886 26 Die Bonner Synagogengemeinde bittet die Stadt um Unterstützung . Beim Bau einer neuen Synagoge, 1869. 27 'Gerechtigkeit üben' - Festrede des Rabbiners Dr. Israel Schwarz bei der Einweihung des Jüdischen Krankenhauses in Köln, 1869 28 Friedhofsanlagen und Grabsteingestaltung zwischen Tradition und Moderne, 1886-1923/32 29 Faszination Weihnachtsfest, vor 1914 30 Ein Plädoyer für die jüdische Volksschule, 1914 31 In Duisburg wird ein Eruw (Schabbatbezirk) eingerichtet, 1929 32 ' Man hatte nichts miteinander zu tun' - Gottesdienst im ostjüdischen Betraum im Untergeschoss der Essener Synagoge am Steeler Tor, um 1930 4. Facetten des christlich-jüdischen Miteinanders.. 33 'Gesottene Katze scheut den kochenden Kessel' - Heinrich Heine . Über seine erste Begegnung mit Judenfeindschaft in Düsseldorf, Anfang des 19. Jahrhunderts 34 'Die trauernden Juden im Exil' von Eduard Bendemann: Ein ... Inhaltsverzeichnis