Beschreibung
Vom Abenteuer des Lebens erzählen sie uns, mal auf komische, mal auf tragische Weise und im besten Fall packend. Sie selbst hocken hinter dem Schreibtisch, Tag für Tag. Eher ereignisarm, so stellen wir uns das Leben von Schriftstellerinnen und Schriftstellern vor. Ein Irrtum, wie Rainer Moritz in dieser bunten Anekdotensammlung zeigt. So kommt es mehrfach zu heftigen, ja auch gewaltsamen Auseinandersetzungen. Der sterbenskranke Oscar Wilde kämpft in seinem Pariser Hotelzimmer mit der ästhetisch missglückten Tapete - zum Schaden der Weltliteratur unterliegt der Dichter. Marcel Proust fordert einen Widersacher zum Duell auf - zum Glück für die Weltliteratur schießen beide daneben. Anna Seghers muss sich bei einem Sonnenbad von ihrem Kollegen Johannes R. Becher als 'alte Sau' beschimpfen lassen. Aber es geht auch ohne Gewalt: Wir begleiten Albert Camus auf den Fußballplatz und Ernst Jünger nach Venedig, werden Zeuge, wie Siegfried Lenz im Auto übel wird, Eduard Mörike sich in eine Gardine schnäuzt. Wenn das mal nicht ereignisreich ist.
Warntext
ACHTUNG! Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet. Erstickungsgefahr wegen verschluckbarer Kleinteile.
Leseprobe
'Worin liegt der Reiz all jener kleinen, scheinbar nebensächlichen Geschichten, die man sich über Menschen erzählt? Wahrscheinlich ist es einer unserer Urtriebe, nach skurrilen Anekdoten zu gieren und unsere Neugier bei jeder Gelegenheit zu befriedigen. Was das Wesen der Menschen ausmacht, das - so denken wir nur zu gern - erschließt sich vielleicht klarer, sobald diese in Ausnahmesituationen geraten, aus der Rolle fallen oder die gesellschaftlichen Konventionen an Belang verlieren.'