Beschreibung
'Die Leute in meinen Songs bin alle ich', hat Bob Dylan 2009 gesagt. Längst eine lebende Legende, bewundert als der 'Picasso des Songwriting' (Leonard Cohen) und als erster Musiker überhaupt mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, schreibt Dylan in seinem 80. Lebensjahr einige seiner stärksten Songs. Preiswürdig sind nicht nur seine Songtexte, seine Lyrik und seine Autobiographie Chronicles, sondern auch seine unkonventionellen Interviews, die zwischen Witz und tieferer Bedeutung, Offenheit und Rollenspiel changieren. Dylan kann Interviewtermine in Performances verwandeln, aber auch in Unterrichtsstunden über die amerikanische Songgeschichte. Er erörtert Beziehungs- und Glaubensfragen und erzählt von seiner Liebe zum Gospel und zum Blues, zu Shakespeare, Elvis und Sinatra. Manchmal führt er seine Gesprächspartner hinters Licht und dichtet wechselnde Lebensgeschichten. Immer aber schimmert in diesen Interviews, zusammengestellt vom Dylan-Kenner und -Übersetzer Heinrich Detering, eine mögliche Wahrheit durch, über einen großen Künstler, der stets er selbst ist und doch jedes Mal ein anderer.
Autorenportrait
Bob Dylan wurde 1941 als Robert Allen Zimmerman in Duluth, Minnesota geboren. Schon als Zehnjähriger galt sein ganzes Interesse der Musik und der Literatur, schwärmte er für Little Richard, Elvis und John Steinbeck. 1959 schrieb sich Dylan für ein Musikstudium an der University of Minnesota in St. Paul ein, das er nur ein Jahr später (und ohne je ein Seminar besucht zu haben) abbrach, um in New York sein Glück als Musiker zu versuchen. Mit seinem zweiten Album The Freewheelin' Bob Dylan gelang ihm 1963 der Durchbruch, bald verkauften sich seine Platten millionenfach. Im Juli 1966 beendete ein Motorradunfall seinen rasanten Aufstieg. Jahrelang trat Dylan kaum noch öffentlich in Erscheinung. 1974 folgte die spektakuläre Comeback-Tour, innerhalb weniger Stunden waren sämtliche Karten verkauft. Seither ist der wohl bedeutendste Singersongwriter unserer Zeit, dem 2016 als erstem Musiker der Literaturnobelpreis zuerkannt wurde, von den Bühnen dieser Welt nicht mehr wegzudenken.