Beschreibung
Lukians Essay "Über Trauer" greift ethische und religiöse Fragen auf, die zu jeder Zeit für Menschen wichtig waren: Wie soll ein Mensch mit dem Schmerz umgehen, wenn ihm eine nahestehende Person durch den Tod entrissen wird? Wie soll man mit dem Verlust fertig werden? Wie soll man sich die condicio des Toten vorstellen? Landläufige Vorstellungen, das führt Lukian vor, nährten die Furcht, dass es dem Toten schlecht ergehe, und steigerten dadurch auch die eigene Todesangst. Dem setzt der sprechend eingeführte Tote den (kynisch konnotierten) Nachweis entgegen, dass es dem Toten eigentlich besser geht, da er keinerlei Bedürfnisse mehr hat. So ist bei aller satirischen Einkleidung der in dieser Schrift ausgeführten Gedanken doch auch die Überzeugung zu spüren, dass der Mensch besser dran ist, wenn es ihm gelingt, durch rationale Überlegung seine Todesfurcht zu überwinden oder wenigstens zu reduzieren.
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Autorenportrait
Geboren 1986; Studium der Klassischen Philologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften; 2016 Promotion; seit 2020 Assistenzprofessor, seit 2022 Privatdozent für Klassische Philologie mit Schwerpunkt Griechisch am Institut für Antike der Universität Graz.