Beschreibung
Im Bewusstsein der Spannung zwischen religiösen Lebensorientierungen und der Nötigung des Gewissens, ihnen durch das Geben und Nehmen von Gründen im Horizont des modernen Wissens Verbindlichkeit zu verleihen, ist die intellektuelle Redlichkeit ein Leitideal der Moderne geworden. Die Konjunktur des Religiositätsbegriffs im 19. und 20. Jahrhundert reflektiert diese Geisteslage. So war das intellektuelle Klima in der klassischen Moderne weniger von 'religiöser Unmusikalität' (Max Weber) bestimmt als von dem Bewusstsein der Krise, in die Szientismus und Historismus die Artikulation von Religiosität geführt hatten. Diese Krise wurde aber immer auch als Chance einer Prägnanzbildung des Religiösen gesehen. Die Autoren dieses Bandes gehen der Frage nach, welchen Beitrag der Anspruch der intellektuellen Redlichkeit zur Dynamisierung und Individualisierung religiöser Identitätsbildung in der Moderne geleistet hat und nach wie vor leistet.
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Autorenportrait
ist Professor für Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal.