Beschreibung
Hubert Fichte begann in den sechziger Jahren Rundfunkfeatures über seine Reisen und Forschungen zu schreiben. Seit dem Ende der sechziger Jahre verfaßte er auch Hörspiele. In einigen seiner Arbeiten sind die Übergänge zwischen Feature und Hörspiel fließend. Es gibt insgesamt etwa 25 Texte dieser Art, von denen einige jedoch ur-sprünglich als Essay verfaßt und nachträglich für den Rundfunk bearbeitet wurden. Deshalb haben sich die Herausgeber entschlossen, in diesen Band nur die Texte aufzunehmen, die von vornherein als Hörspiel konzipiert worden sind. Diese elf Texte zeigen die erstaunliche Spannweite eines mit den Möglichkeiten des Mediums Rund-funk bis zur Raffinesse vertrauten Autors, dem nichts so wichtig war wie die immerwährende Verwandlung aller seiner Stoffe, die sich auch selbst unablässig verwandel-ten, indem sie ihm als lebendige entgegenkamen. Die Palette reicht von der Satire (>Romy und Julius<) bis zur Inszenierung eines ein halbes Jahrtausend zurückliegenden Ereignisses (>François Villon begegnet Char-les d'Orleans<) und bis zur Stimmencollage einer Revolution auf den kleinen Antillen (>Das Volk von Grenada<).
Autorenportrait
Hubert Fichte, 1935 in Perleberg geboren, wuchs in Hamburg auf, war Schauspieler, Schafhirte und Landwirtschaftslehrling. Seit 1963 lebte Fichte als freier Schriftsteller in Hamburg. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Romane Das Waisenhaus (1965), Die Palette (1968) und Versuch über die Pubertät (1974), die ethnopoetischen Reiseberichte Xango (1976) und Petersilie (1980) sowie die mehrbändige Geschichte der Empfindlichkeit (ab 1987). Hubert Fichte starb am 8. März 1986 in Hamburg. Leonore Mau, geboren 1916 in Leipzig, studierte Bühnenbildnerei und begann nach dem Ende des Krieges und der Umsiedlung nach Hamburg professionell zu fotografieren. Ihre Arbeiten fanden weltweite Aufmerksamkeit; zahlreiche Ausstellungen: unter anderem - mit dem Werk Fichtes - im Haus der Fotografie (Deichtorhallen), Hamburg. Leonore Mau starb am 22. September 2013.