Beschreibung
1970 wurde die Schwarzenbach-Initiative nur knapp verworfen. Sie war der Auftakt zu einer bis heute anhaltenden Reihe von 'Überfremdungsinitiativen', die Generationen von Menschen mit Migrationsgeschichte traumatisiert haben. In diesem Buch sprechen Zeitzeug:innen der Schwarzenbach-Initiative über ihr Leben im Provisorium. Sie erzählen von prekären Wohnverhältnissen, zurückgelassenen Kindern, Diskriminierung und Ausgrenzung, aber auch von Freundschaft und Widerstand. Viele von ihnen wurden durch die Initiative politisiert und zu einem Engagement bewegt, das bis heute das gesellschaftliche Leben in der Schweiz prägt. Herausgegeben und mit einer Einleitung von Francesca Falk. Unter Mitarbeit von Studierenden der Universität Bern. Mit einem Beitrag zu Überfremdungsdiskursen von Cenk Akdoganbulut. Fotografien von Michael Züger. Literarisch-biografische Texte von Melinda Nadj Abonji und Jelica Popovic erweitern die Darstellung migrantischer Erfahrungen um zwei jüngere Stimmen. Im Nachwort beschäftigt sich Fatima Moumouni mit der gegenwärtigen Migrationsdebatte und dem Rassismus in der Schweiz.
Autorenportrait
Francesca Falk, geboren 1977, studierte Geschichte und Politische Theorie in Basel, Freiburg im Breisgau, Genf und Zürich und promovierte an der Universität Basel. Sie forschte unter anderem an der UC Berkeley und an der Sapienza Università di Roma und arbeitete als Oberassistentin an der zweisprachigen Universität Fribourg. Heute ist sie Dozentin für Migrationsgeschichte an der Universität Bern. Ihre Publikationen wurden mehrfach ausgezeichnet.